Sie fliegen mit den Händen und sehen mit den Ohren. Fledermäuse sind uns fremd und faszinieren uns zugleich. Rund um ihr geheimnisvolles Leben hat sich über Jahrhunderte hinweg ein dichtes Netz an Mythen und Sagen, Vorurteilen und Ängsten gesponnen.
Doch was viele nicht wissen: viele Fledermausarten sind durch ihre Quartiere auf den Menschen angewiesen. Mehr als die Hälfte der Fledermausarten sucht ihre Quartiere – überwiegend im Sommer – an Häusern und Gebäuden: Ritzen, Spalten, Rollladenkäsen, Fensterläden, Holz- und Schieferverkleidungen, warme Dachböden oder Keller werden von Fledermäusen als Tagesquartier genutzt. Im Zuge von Sanierungen, Renovierungen und Umbaumaßnahmen sind diese Tiere daher sehr häufig betroffen und verlieren ihr Zuhause. Viele Quartiere werden auch heute noch aus Angst vor Verschmutzung und Beschädigungen am Gebäude und an der Bausubstanz zerstört. Die Folge ist, dass vielerorts ein Quartiermangel vorherrscht.

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Die NABU-Gemeinschaftsaufgabe „Fledermausfreundliches Haus“ kümmert sich um die Wohnungsnot der nachtaktiven Flugkünstler. Wer Fledermäuse im Haus duldet, ob ganze Wochenstuben oder auch nur wenige Tiere, kann sich für eine Plakette „Fledermausfreundliches Haus“ bewerben. Ziel des Projekts ist die Erhaltung und Neuschaffung von Fledermausquartieren sowie die Akzeptanz für Fledermäuse und deren Quartiere in der Nähe des Menschen zu schaffen.
„Menschen, die Fledermäusen ein dauerhaftes und sicheres Zuhause bieten oder auch ein neues Quartier für die Tiere schaffen, leisten also einen äußerst wertvollen Beitrag zum Schutz dieser bedrohten Säugetiere und werden deshalb vom NABU für ihr Engagement mit Plakette und Urkunde ausgezeichnet“, so Josef Tumbrick Vorsitzender des NABU NRW.

brauneslangohrEin weiterer Schwerpunkt ist die Schulung von neuen ehrenamtlichen Fledermausschützern. Bürgerinnen und Bürger können sich als „Fledermausbotschafter“ qualifizieren und eine wichtige Funktion zwischen Fledermausfachleuten und Bürgerinnen und Bürgern übernehmen. In Theorie- und Praxiseinheiten lernen Sie von erfahren Fledermausfachleuten Wissenswertes zur Ökologie und Lebensweise von Fledermäusen, über Artenschutzmaßnahmen, rechtliche Rahmenbedingungen und zur Umweltbildung. Ziel der Aktion ist es, den Fledermausschutz in allen Regionen Nordrhein-Westfalens zu stärken.

 

wasserfledermaus_C_GieseDie Aktion wird gemeinsam vom NABU NRW und dem Umweltministerium getragen. Umweltminister Remmel betonte: “Die Aktion ‚Fledermausfreundliches Haus‘ soll dazu beitragen, das Interesse der Öffentlichkeit auf die Gefährdung unserer heimischen Fledermausarten und die notwendigen Schutzmaßnahmen zu lenken. Hinzu kommt, dass das Fledermausfreundliche Haus ein wichtiger Baustein für den Schutz unserer heimischen Fledermäuse ist. Damit wird ein wichtiger Beitrag geleistet, um das wilde NRW und damit unseren Schatz vor unserer Tür zu bewahren.“ Dazu tragen auch die Experten des verbandsübergreifenden Landesfachausschuss Fledermausschutz Nordrhein-Westfalen bei, die sich schon seit Jahren für die Fledermäuse in NRW einsetzen, und  die Aktion tatkräftig unterstützen.

Weitere Informationen zum Projekt und den Teilnahmemöglichkeiten gibt es beim NABU NRW, Sarah Sherwin, Völklinger Str. 7-9, 40219 Düsseldorf, Tel. 0211- 15 92 51 50, E-Mail: fledermaus@NABU-NRW.de, www.fledermaus-willkommen.de.

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