Ein Brettspiel zu nachhaltiger Landnutzung in Trockengebieten unter Wandel

Spielend lernen, forschen und zusammenarbeiten. NomadSed ist ein strategisches Brettspiel, bei dem die Spieler in die Rolle von Hirtennomaden schlüpfen. „Wie kann ich meine Viehherde in dieser kargen Landschaft versorgen?“ „Bringt es etwas, mit meinem Nachbarn zu kooperieren, um das Vieh gegen Diebe zu schützen?“ Dies sind nur zwei der Herausforderungen, mit denen die Spieler geschickt umgehen müssen. Dabei liegen Gewinne und Verluste nicht in der Hand der Hirten allein. Runde um Runde müssen sie sich den Unwägbarkeiten der Natur stellen, auf Anordnungen von Staat und Entwicklungsorganisationen reagieren und Börsenspekulationen um Futter und Fleisch ertragen. Hierbei ist NomadSed spannend und lehrreich zugleich. Aktuelle Probleme, denen nomadische Gesellschaften überall auf der Erde gegenüberstehen, werden spielerisch umgesetzt und bieten somit einen Blick in eine besondere Welt.

NomadSed Tischvariante Foto: (c) A. Künzelmann

NomadSed Tischvariante
Foto: (c) A. Künzelmann

Anzahl der Spieler: 3-6
Empfohlenes Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: ca. 90 Minuten

Inhalt
Das Ziel jedes Spielers ist es, am Ende die meisten Tiere und das meiste Geld sein Eigen nennen zu können. Ob sich dies am besten durch Ausbeutung der Ländereien oder durch eine schonende Nutzung erreichen lässt, wird sich zeigen. Die Spieler besitzen Viehherden, finanzielle Ressourcen, Weideländer und ihre eigene Arbeitskraft, die durch Aktionspunkte beschrieben wird. Nicht jede Weide auf dem Spielfeld ist gleich produktiv: Fruchtbare Weideländer und karge Steppen bilden die Nahrungsgrundlage der Viehherden und sind schnell abgeweidet. Mit der Viehherde mobil zu sein ist essentiell.

Zudem haben die Spieler vielfältige Aktionsmöglichkeiten, um gegen die Hindernisse von außen oder gegen ihre Mitspieler zu bestehen. Auf dem Markt kann Futter gekauft, Teile der Herde veräußert oder der Tierbestand erhöht werden. Der Kauf von Entwicklungskarten erschließt neue Handlungsoptionen oder alternative Einkommensquellen. Oder sollte man doch lieber langfristig in einen LKW investieren, um die Weiden der gesamten Region zu erreichen?

Die Herausforderungen an einen Nomaden sind groß. Er hat jedes Jahr mit unerwarteten Ereignissen ganz unterschiedlicher Couleur umzugehen. Zahlreiche Einflüsse von außen, ob lokal (z.B. Dürren, Schneestürme, Krankheiten, Gesetze) oder global (z.B. Preisanstieg an Tierfuttermärkten), bestimmen seine Handlungsräume. Nur wer flexibel genug ist, kann in der Welt von NomadSed bestehen.

Yak-Nomade in Osttibet Foto: (c) A. Gruschke

Yak-Nomade in Osttibet, Foto: (c) A. Gruschke

An wen richtet sich NomadSed?
NomadSed ist für jeden geeignet, der gern andere Kulturen und Lebensweisen kennenlernen möchte, an globalen Nachhaltigkeitsfragen interessiert ist oder einfach Spaß am strategischen Spiel hat. Deswegen passt es zu einem gemütlichen Brettspielabend mit Familie und Freunden, bietet aber außerdem vielfältige Einsatzmöglichkeiten in der Umweltbildung. Insbesondere im schulischen und universitären Sektor hat sich das Spiel bereits bewährt, um komplexe sozial-ökologische Zusammenhänge der Landnutzung in Trockengebieten be greifbar zu machen. Darüber hinaus hat das Spiel großes Potential, den Wissensaustausch in interdisziplinären Forschungsprojekten zu fördern.

Entwicklerteam
NomadSed ist im Rahmen des DFG-Sonderforschungsbereiches 586 „Differenz und Integration“ am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) in Kooperation mit der Universi-tät Leipzig und der Universität der Künste Berlin entstanden. Die Federführung in der Spielkonzeption lag bei Prof. Karin Frank, Dr. Romina Martin und Dr. Birgit Müller (alle UFZ, Department Ökologische Systemanalyse, und SFB). Wissenschaftlerinnen der Universität Leipzig, insbesondere Prof. Annegret Nippa und Dr. Andreea Bretan, begleiteten die Entwicklung des Spiels inhaltlich und standen beratend bei der empirischen Fundierung der Spielregeln zur Seite.

Wo ist das Spiel zu bekommen?
Das Brettspiel kann für Bildungsveranstaltungen ausgeliehen werden. Es ist durch ein Geschmacksmuster geschützt.

NomadSed beim UFZ-Schülerferiencamp Foto: (c) M. Abdank

NomadSed beim UFZ-Schülerferiencamp, Foto: (c) M. Abdank

Kontakt
Dr. Birgit Müller, Prof. Karin Frank
Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung
UFZ Department Ökol. Systemanalyse
Permoserstr. 15
04138 Leipzig
+49 341 235 1279

nomadsed@ufz.de
www.nomadsed-spiel.de

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