Projekttitel:
Leitfaden für einen rassismuskritischen Sprachgebrauch zur Handreichung für JournalistInnen
 
Beschreibung:
Das AntiDiskriminierungsBüro Köln in freier Trägerschaft des Vereins Öffentlichkeit gegen Gewalt e.V. hat einen Leitfaden für einen rassismuskritischen Sprachgebrauch für JournalistInnen veröffentlicht.
Dieser thematisiert auf sachliche und nicht anklagende Weise rassistischen Sprachgebrauch und stereotype Bildsprache gegenüber unterschiedlichen Personengruppen in der Medienberichterstattung und bietet Medien- und MeinungsmacherInnen, die zu Rassismus, migrations- und integrationsrelevanten Themen schreiben und berichten, Anregungen, wie die Reproduktion von Rassismen in der Sprache vermieden werden kann. Exemplarisch an der Medienberichterstattung über Schwarze Menschen in Deutschland, MuslimInnen und solchen, die dazu gemacht werden, sowie Sinti und Roma werden mögliche Fallstricke thematisiert und deutlich gemacht, dass es sich bei Sprache nicht um ein neutrales Instrument zur Benennung von Wirklichkeit handelt, sondern macht- und mitunter gewaltvoll sein kann.

Nachhaltige Wirkung des Projekts

Der Leitfaden leistet einen wichtigen Beitrag, stereotypisierende Diskurse und Darstellungsweisen, welche ein allgemeingültiges „Wissen“ über Personengruppen produziert und stabilisiert, aufzubrechen und zu hinterfragen. In einer Zeit, in der minorisierte Personengruppen u.a. auch in der Politik diffamiert werden, um einfache Erklärungen für komplexe Zusammenhänge anbieten zu können, ist ein solcher Leitfaden, der JournalistInnen einlädt, eigene Bilder zu hinterfragen, von großer Wichtigkeit. Er hilft dabei, die stigmatisierten Menschen vor einem diskursiven Ausschluss aus der deutschen Gesellschaft zu schützen, indem er durch Unkenntnis benutze, unangemessene oder gar beleidigende Begriffe vermeiden hilft. Es wird ein kleiner Beitrag dafür geleistet, Verletzungen durch Sprache in Zukunft zu verringern. Ein Blick in die deutsche bzw. europäische Geschichte zeigt, wie die Bilder entstanden, die auch heute noch in den Medien reproduziert werden, und wie wenig diese häufig mit der Lebenswirklichkeit der Menschen gemein haben. In einer Gesellschaft, in der 22,6% der Menschen der Aussage zustimmen, dass MuslimInnen die Zuwanderung nach Deutschland untersagt werden sollte, mehr als jeder Zehnte der Meinung ist, dass Weiße zu Recht führend in der Welt seien und 44,2 % meinen, dass Sinti und Roma zur Kriminalität neigen, ist es von großer Bedeutung, differenziert und rassismuskritisch zu berichten sowie Diskriminierungsbeschwerden von betroffenen Menschen ernst zu nehmen. Zwar konnten in dem Leitfaden nur einige Personengruppen, die sich jeden Tag mit diskriminierenden Bildern konfrontiert sehen, exemplarisch thematisiert werden. Jedoch können die Erkenntnisse aus den Artikeln von kritischen JournalistInnen benutzt werden, um ihre eigenen Einstellungen und Arbeitsweisen aus einer neuen Perspektive zu betrachten und die neuen Erkenntnisse auch bei der Berichterstattung über andere Menschen oder Gruppen anzuwenden. Die Inhalte dieses Leitfadens können von JournalistInnensschulen aufgegriffen, vermittelt und weiterentwickelt werden. Bei der Erstellung des Leitfadens konnten Kontakte zu JournalistInnen der Neuen deutschen Medienmachern geknüpft werden, mit denen zusammen eine Fachtagung zum Thema „Rassismus und Sprache“ geplant werden soll sowie anschließend Sensibilisierungs-Workshops auf der Basis der Erkenntnisse des Leitfadens konzipiert und an JournalistInnenschulen im Kölner Umkreis angeboten werden sollen. Der Leitfaden wird zunächst an Kölner Medienanstalten und freie JournalistInnen verteilt werden.

 
Ergebnis-URL:
 
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Einrichtung:
AntiDiskriminierungsBüro Köln / Öffentlichkeit gegen Gewalt e.V.
 
Anrede:
Frau
 
Vorname:
Ilka
 
Nachname:
Simon
 
Straße:
Berliner Straße 97-99
 
PLZ:
51063
 
Ort:
Köln
 
Telefon:
022196476300
 
E-Mail:
 
Internetadresse:
 

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