Gefragt, geprüft, gewählt? – Junge Medienmacher aus NRW fragen nach

Dienstag, 28.10.2008:
Heute melden wir uns auch mal wieder :). Nachdem wir letzten Freitag hart gearbeitet haben und unseren dritten Podcast fast zur Vollendung geführt haben, ging heute die Arbeit an unserem vierten und fünften Podcast weiter. Natürlich mit reichlich Schoki und Keksen :). Wir haben unsere Aufgaben verteilt und uns planmäßig einiges überlegt. Unser dritter Podcast zum Thema: „Podiumsdiskussion“ wird bald online stehen und wir wünschen euch jetzt schon einmal viiiel Spaß beim Hören :).
(Redaktion aus Rheine)

Hallo Leute,
hier kommt er bald, der neue Podcast der Rosa Strippe e.V. aus Bochum. (….). Es geht um die US.Wahl-Party an der Ruhr-Universität. Hier schon einmal ein kleiner Bericht:
Heute (04.11.2008) sind wir zur Ruhr-Universität-Bochum gefahren, um im Tutorenzentrum (TUZ) die US.Wahl-Party zu besuchen. Wir wollten Leute interviewen und fragen, wer das Rennen macht und wie die Stimmung ist. Als wir angekommen sind, sahen wir uns einer Belegschaft von über 500 Interessierten gegenüber – es war „rappel voll“.
(Redaktion aus Bochum)

60 junge MedienmacherInnen arbeiten seit August hart. In fünf Redaktionen (Bochum, Erkelenz, Mülheim a.d. R., Rheine, Wassenberg) werden lokalpolitische Themen diskutiert und AnsprechpartnerInnen recherchiert. Dann geht es mit dem Audio-Aufnahmegerät und einer gehörigen Portion Mut zum Interview. Im Studio wird dann das Wichtige vom Unwichtigen getrennt und die Moderation gesprochen. Ist der letzte Schnitt gemacht, heißt es für den Podcast: „Upload auf gezoomt.de“. Und dann …banges Warten auf Reaktionen der KollegInnen. Und die können differenziert sein, wie Rheines Reaktion zu einem Podcast aus Erkelenz zeigt:

Hallo nach Erkelenz,
super Sprecher mit Akzenten in der Stimme. Der Cut war gut und sauber.
Aufgefallen ist uns die Länge eures Podcast. Da hätte es etwas kürzer sein können. Die Vorstellungsrunde am Anfang war gut, aber zu leise. Solltet ihr einen anderen Raum zur Verfügung haben, in dem es nicht so hallt, wäre es sinnvoll diesen zu nutzen. Die Karnevalsequenz ist definitiv zu lang.
Viele Grüße aus Rheine

Durch die kollegiale Beratung können nicht nur Patzer bei der nächsten Podcast-Produktion vermieden, sondern auch große Entfernungen in NRW überwunden werden.
Im Mittelpunkt des Projektes „Zoom auf Politik in deiner Stadt“ steht allerdings die Vermittlung von Medienkompetenz im technischen Sinne nicht an erster Stelle. Es regt mit seinen Fragestellungen und Kommunikationsmöglichkeiten auf der Plattform die beteiligten 15- bis 20-Jährigen zur Auseinandersetzung mit der Politik vor Ort an. Denn Ziel ist es, auf den Sinn des Wahlrechts und des Wählens hinzuweisen. Dies begann im August mit einem gemeinsamen Wochenende mit Politikplanspiel und durchzechter Nacht. Anschließend nahmen die Redaktionen ihre inhaltliche Arbeit auf und bearbeiteten pro Monat je eine Zoom- und eine selbst gewählte Fragestellung. Die beteiligten Fachkräfte trafen sich in regelmäßigen Arbeitskreisen (Labor) mit Medienpädagogen und Projektkoodination und -leitung. Dabei ging es jeweils um ein selbst gewähltes Schwerpunktthema. So standen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit ebenso im Mittelpunkt wie Zeitplan, Motivation und die rechtliche Grundlage zur Veröffentlichung der Daten im Netz. Hier wurden auch Absprachen für das Vorgehen und die Events getroffen.

Im Dezember werden von jeder Redaktion nun Zoom-Events organisiert. Kommen Sie vorbei am 04.12. in der Rosa Strippe e.V. in Bochum, 05.12. im Jugendzentrum Wassenberg, 06.12. im Café Fox, Mülheim a.d. Ruhr, 12.12. Jugendzentrum Jakobi, Rheine oder Jugendzentrum Erkelenz. Bei der Livekonferenz auf www.gezoomt.de haben jedoch nur angemeldete Redaktionsmitglieder Zutritt 😉

Hintergrund:
Weil u. a. in der Shell-Studie belegt wurde, dass das politische Interesse bei Jugendlichen eher gering und stark vom Bildungshintergrund abhängig ist, werden in diesem Projekt Wege erprobt, wie niederschwellig Angebote zu politischer Partizipation gelingen können. Denn es zeigt sich, dass vor allem die mangelnde Verständlichkeit, Transparenz und Beeinflussbarkeit des politischen Alltags abschreckt:

„Darüber hinaus lässt sich der enge Zusammenhang zwischen der Fähigkeit bzw. dem eigenen Zutrauen, Politik zu verstehen und dem politischen Interesse zeigen. Je weniger verständlich Politik für Jugendliche ist, desto weniger Heranwachsende interessieren sich für sie – und natürlich umgekehrt: je geringer das Interesse an politischen Ereignissen ist, desto weniger wird man in die Materie eintauchen. Für etwa ein Drittel der befragten deutschen Jugendlichen zwischen 15 und 25 in der Studie EUYOUPART ist das politische Geschehen so kompliziert, dass sie immer oder oft nicht verstehen, was vor sich geht.“ Wächter, Franziska: Wirksame politische Beteiligung aus der Sicht von Jugendlichen in: Jugendpolitik 3/2006:19

Durch die medienpädagogischen Aktionen wird das Vertrauen der Jugendlichen gestärkt, sich an Themen und Zusammenhänge heranzuwagen. Die spezifische Form der Recherche mit Medien erschließt einen Zugang zu den politischen Strukturen, Verantwortlichen und Beteiligungsformen vor Ort. Diskriminierende Erfahrungen des „Nicht-Wissens“ können weitestgehend ausgeschlossen werden, da die journalistische Herangehensweise Methoden der Recherche vermittelt und die Beteiligten in die Situation versetzt, Fragen zu stellen, d. h. „Etwas nicht Wissen“ zu dürfen. In kontinuierlich arbeitenden Redaktionsgruppen setzen sie sich mit ihren Themen und Interessen auseinander. Dabei werden Grundformen des respektvollen Umgangs miteinander, dialogische und demokratische Verhandlung von Interessen und Themen „geübt“. So formulieren Jugendliche ihre Bedürfnisse und Sichtweisen und lernen schrittweise kommunalpolitische Strukturen in der Stadt/ im Landkreis kennen. Die jugendlichen Medienmacher werden zum Anwalt einer Thematik, die ihnen besonders am Herzen liegt und tragen ihr Anliegen mit dem Podcast in die politische & jugendkulturelle Öffentlichkeit. Das Projekt ist Bestandteil des „Pakt mit der Jugend NRW“ und wird vom Landschaftsverband Rheinland 2008 gefördert.

Kontakt:
Projektleitung und -koordination:
Dörte Schlottmann / Heiko Walter
jfc Medienzentrum
Hansaring 84 – 86
50670 Köln
Fon: (0221) 130 56 15 – 0
Fax: (0221) 130 56 15 – 99
E-Mail: schlottmann@jfc.info / walter@jfc.info
URL: http://www.gezoomt.de / htpp://www.jfc.info

Redaktionen vor Ort:
Rosa Strippe e.V.
Patrick Dörr
Kortumstraße 143
44787 Bochum
http://www.rosastrippe.de

Ev. Kirchengemeinde Erkelenz
Jugendzentrum ZaK
Detlef Bonsack
Mühlenstraße 4-8
41812 Erkelenz

Ev. Kirchengemeinde Jakobi
Jugendzentrum Jakobi
Eva Schneider
Gartenstraße 9
48431 Rheine
http://www.jugendzentrum-jakobi.de

Stadt Wasserberg
Jugendzentrum
Melanie Dohmen
Pontorsonallee 20
41849 Wasserberg

Stadt Mülheim an der Ruhr
Café Fox
Birthe Prehn
Holzstr. 70
45479 Mülheim an der Ruhr
http://www.muelheim-ruhr.de/cms/jugendzentrum_caf_fox_holzstrasse_701.html

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