Im November 2011 startete auf dem NaturGut Ophoven das Buchprojekt „Klimaschutz im Kindergarten”. Es möchte der Tatsache Rechnung tragen, dass der Klimawandel bereits Realität ist, und somit gerade die Kinder von heute in ihrer Zukunft verstärkt begleiten wird. Daher sollte die Vermittlung von handlungsorientierten Lösungen für einen klimafreundlichen Lebensstil bereits im Elementarbereich erfolgen. Bislang gibt es dazu wenig pädagogisches Material für den Kindergarten. Einzelne Aspekte des Themengebietes Klimaschutz wie Energiesparen sind schon behandelt worden, doch gibt es noch kein Handbuch, dass sich explizit dem Thema Klimaschutz im Elementarbereich widmet. Diese Lücke möchte das von der Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen geförderte Projekt schließen. Das Buch will dazu beitragen den Kindern die notwendige Gestaltungskompetenz zu vermitteln, um den Klimaschutz selbst in die Hand nehmen zu können. Dazu wurden zunächst bundesweit und international Klimaschutzprojekte recherchiert und analysiert. Im Anschluss wurden für verschiedene Handlungsfelder Projektbausteine entwickelt. Diese werden in Modellkindergärten getestet und evaluiert. Geplant ist die Veröffentlichung des Handbuchs für Erzieherinnen Ende 2013.

„Das Hauptziel des Gesamtprojektes ist es, vorbildhaft Bildung für nachhaltige Entwicklung am Beispiel Klimaschutz bereits im Elementarbereich zu verankern” sagt Dr. Hans-Martin Kochanek, Leiter des NaturGuts Ophoven. Dabei sollen die Kinder spielerisch und mit allen Sinnen lernen, durch ihr Verhalten das Klima zu schützen.

Expertenworkshops

 Am Montag, den 30.01.2012, kamen das Projektteam des NaturGuts und ErzieherInnen aus Leverkusen sowie ein Fachberater der Stadt zu einem ersten Workshop zusammen. Ziel dieses Treffens war es, die Fachkompetenz direkt in den Entwicklungsprozess des Handbuches mit einfließen zu lassen. „Wir wollen nicht an der Zielgruppe vorbeikonzipieren, sondern stehen in direktem Kontakt mit mehreren Einrichtungen.”, so Ute Rommeswinkel vom Projektteam. Gemeinsam wurde überlegt, diskutiert und geprüft. Der Prozess war so gelungen, dass zukünftig regelmäßig Expertenworkshops abgehalten werden sollen.

Zwei weitere Expertenworkshops wurden in der Zwischenzeit mit großem Erfolg durchgeführt. „Der Austausch mit den Erzieherinnen ist jedes Mal fruchtbar. Besonders positiv erlebe ich die Offenheit, mit der sich alle Beteiligten in den Prozess einbringen.”, so Nicole Degenhardt vom Projektteam des NaturGuts Ophoven. Neben Erzieherinnen aus den Modelleinrichtungen nehmen auch Kolleginnen aus anderen Einrichtungen teil, sowie ein Fachberater für Kindertageseinrichtungen der Stadt Leverkusen.

Modellphase angelaufen

Seit Mai 2012 ist die Modellphase für das Kindergartenprojekt „Klimaschutz im Kindergarten” angelaufen. Bis August werden die Bausteine in drei Kindertagestätten getestet und evaluiert. Als Evaluationsbüro konnte die e-fect dialog evaluation consulting eG mit Sitz in Trier gewonnen werden.

Ab September 2012 startet die Modellphase in die zweite Runde mit weiteren drei Kindertageseinrichtungen. Wir freuen uns, dass sowohl kirchliche, städtische und Einrichtungen freier Träger mit uns zusammenarbeiten. Außerdem ist die Modellphase in diesem Projekt städteübergreifend. So nehmen vier Einrichtungen aus Leverkusen, eine aus Wermelskirchen und eine weitere aus Solingen teil.

Das Modellprojekt gliedert sich in die fünf Themen: allgemeiner Klimaschutz, Ernährung, Konsum, Abfall und Mobilität. Dabei werden in jeder Einrichtung Bausteine zum Themenfeld allgemeiner Klimaschutz erprobt. Daran schließen dann Bausteine zu einem der Themen an. Damit ist gewährleistet, dass das Handbuch ein breites Spektrum an klimarelevanten Alltagsfeldern abdecken wird.

Informationen zu den Kitas erhalten Sie über deren Homepages:

Kindertagestätte Dürerstraße e.V.: www.kita-duererstrasse.de/grund.swf

Elterninitiative Die Knirpse e.V.: www.dieknirpse.de

DRK – Kindertageseinrichtung & Familienzentrum Wunderwelt: www.kindergarten-wunderwelt.de

Ev. Kita Am Bielert: www.kita-verbund.de (im Aufbau).

DRK Kindertagesstätte Walter-Flex-Straße: www.drk-nordrhein.de/index.php

städt. Kindertagesstätte Am Gesundheitspark: www.leverkusen.de/jungeslev/downloads/Staedtische_Kitas_.pdf

Das Projekt „Klimaschutz im Kindergarten” ist in vollem Gange.

Das Projekt „Klimaschutz im Kindergarten” ist in vollem Gange. Im September 2012 startete die zweite Modellphase, und die Evaluation der durchgeführten Bausteine hat die ersten Ergebnisse hervorgebracht. „Nachdem die erste Testphase unserer Materialien und Bausteine erfolgreich durchlaufen wurde, können wir nun mit Erfahrungswissen in die zweite Phase starten. Das Feedback der Modelleinrichtungen war bislang durchweg positiv, und konkrete Optimierungshinweise haben wir bereits umgesetzt”, resümiert Nicole Degenhardt, Projektmitarbeiterin des NaturGuts.

Eltern-Nachmittage

Ein wichtiger Bestandteil des Projektes ist die Einbindung der Eltern in die Thematik. Eine probate Methode sind so genannte Eltern-Nachmittage, an denen ein Projektmitarbeiter des NaturGuts die Eltern in der Einrichtung informiert. So wird erklärt, was der Treibhauseffekt ist, inwiefern der Mensch Einfluss auf den Klimawandel hat und wie das Projekt an die Kinder herantritt. Besonders anschaulich vermitteln dies praktische Elemente, bei denen sich die Eltern tatkräftig einbringen können.

So fand am Mittwoch, 07. November 2012, in einer der Modelleinrichtungen, der DRK-Kita Wunderwelt in Wermelskirchen ein pädagogischer Nachmittag für die Eltern der kleinen Klimaschützer statt. Den Eltern wurde zunächst durch einen Impulsvortrag erklärt, worum es bei dem Projekt „Klimaschutz im Kindergarten” überhaupt geht. Nach der kurzen Einführung durch Projektmitarbeiter Bert Gigas erfuhren sie dann, was ihre Schützlinge in den sechs Wochen der Modellphase zum Thema „Klima, Klimaschutz und Konsum” ausprobiert, erfahren und erfunden haben: Mobileés waren aus Fundstücken der Natur gebaut worden, Holzklötze stellten die Kinder im Schweiße ihres Angesichts und hochkonzentriert her, und Recyclingbasteleinen zeugten von der Kreativität und dem Nutzwert vermeintlichen Mülls.

Angeregt von diesem Ausschnitt aus der breiten Palette der pädagogischen Bausteine, wurden die Eltern schließlich selbst kreativ: Spielzeug basteln anstatt kaufen hieß hierbei die Devise. Aus Holz wurden kleine Spielzeugautos gebaut, die mit einem Gummiband angetrieben wurden. „Der pädagogische Nachmittag ist sehr gut angenommen worden!”, sagte Birgit Fischer, die Leiterin der Kindertagesstätte. Die vielen Gespräche, die während des Nachmittags stattfanden, geben diesem Fazit Recht: Die Eltern tauschten sich über das Thema Klimaschutz aus und befanden den pädagogischen Nachmittag als sehr erfolgreich.

Modellphase des Pilotprojektes erfolgreich abgeschlossen

„Jetzt geht’s los, wir sind nicht mehr aufzuhalten! Jetzt geht’s los, wir ändern unsere Welt!”, auch am Ende der Projektphase sind die Forscher-Pänz des DRK-Kindergartens auf der Walter-Flex-Straße in Leverkusen noch hoch motiviert. Und spiegeln damit wieder, was auch aus den anderen fünf Modelleinrichtungen zu berichten ist: Klimaschutz macht Spaß! Drei Monate lang hatten sich die Forscher-Pänz mit den Themen Klimaschutz, Klimawandel und Müll auseinander gesetzt und dabei viele kreative Ideen, aber auch handfeste Lösungen zum Klimaschutz entwickelt. So stellte der fünfjährige Konstantin selbstbewusst fest: „Bei uns im Supermarkt ist das Obst total verpackt. Das kaufen wir jetzt lieber auf dem Markt ein.”

„Die Erzieher/-innen sind mit so viel Engagement und Offenheit an das Projekt herangegangen. Ich bin ganz begeistert”, fasst Lydia Haberstock, Projektmitarbeiterin des NaturGuts Ophoven ihre Erfahrungen zusammen. „Es war für mich immer eine Freude in die Einrichtungen zu gehen. Dass die Zusammenarbeit in diesem Maße gelingt, das hatte ich nicht erwartet.” So seien die Erzieher/-innen auch neben der Durchführung der pädagogischen Bausteine immer zu Gesprächen bereit gewesen. Auf diese Weise konnten viele wertvolle Informationen für die Erstellung des neuen Handbuches gewonnen werden.

Viele Erfahrungen sind im vergangenen Jahr während der Modellphase von Mai – Dezember gesammelt worden, in der die pädagogischen Bausteine und Materialien getestet wurden, die das Projektteam des NaturGuts Ophoven zu den Modulen allgemeiner Klimaschutz, Abfall, Ernährung, Mobilität und Konsum entwickelt und zusammengestellt hatte. Jetzt steht die finale Auswertung der Datenerhebung an, die in die Fertigstellung des Handbuches münden wird. Ein abschließender Termin mit allen Modelleinrichtungen ist für Ende Februar vorgesehen, an dem in lockerer Runde von den Erlebnissen und Erkenntnissen berichtet werden kann.

Projektteam:

Ute Rommeswinkel, 02171/73499-41

Nicole Degenhardt, 02171/73499-42

Lydia Haberstock, 02171/73499-32

Bert Gigas, 02171/734999-43

 Weitere Informationen finden Sie hier.

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