In Nordrhein-Westfalen sind etwa 1,4 Millionen Menschen gesundheitsschädlichen Lärmpegeln durch den Verkehr ausgesetzt. Das zeigen die Ergebnisse der landesweiten Lärmkartierung 2012. In vielen Ballungsgebieten gibt es sogar Mehrfachbelastungen durch verschiedene Lärmquellen. Schwerwiegende Folgen sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlafstörungen und Stress.

Mit der am 3. März beschlossenen Lärmminderungsstrategie will die Landesregierung deshalb vor allem den hohen Lärmbelastungen in den Städten begegnen. Die Strategie sieht folgende Maßnahmen vor:

1.    Verbesserung der Finanzierung von Lärmschutz an kommunalen Straßen
Etwa drei Viertel der von Lärm betroffenen Menschen leben an kommunalen Straßen. Für viele Städte und Gemeinden ist es aber aufgrund der angespannten Haushaltslage nicht möglich, hier den notwendigen Lärmschutz zu finanzieren. Schätzungen zufolge wären dazu in NRW 500 Millionen Euro notwendig. Das Land will deshalb eine Gesetzesinitiative für ein Finanzierungsprogramm in den Bundesrat einbringen, so dass zukünftig den Kommunen Fördermittel des Bundes zur Verfügung stehen.

2.    Verbesserung der Regelungen zum Verkehrslärmschutz
Um den Verkehrslärmschutz ambitionierter zu gestalten und mehr Gesundheitsschutz zu erreichen, wird sich das Land auf Bundesebene dafür einsetzen, dass die Auslösewerte für die Lärmsanierung an die Grenzwerte der Lärmvorsorge angenähert werden. Außerdem sollen die rechtlichen Regelungen und Standards für Fahrzeuge sowie für Lärmschutzmaßnahmen präzisiert werden.

3.    Aktionsbündnis „NRW wird leiser“
Über gesetzliche Regelungen hinaus gibt es wichtige Potentiale für den Lärmschutz im freiwilligen Bereich. Dazu hat das NRW-Umweltministerium ein Aktionsbündnis gegründet, an dem sich kommunale Spitzenverbände, Bürgerinitiativen, Interessenverbände, Wirtschaft und Behörden beteiligen, um gemeinsam Konzepte für einen verbesserten Lärmschutz zu erarbeiten und als Multiplikatoren zu wirken. Das Aktionsbündnis zielt darauf ab, das Bewusstsein der Bürgerinnen und Bürger zu fördern, Lärm individuell und freiwillig zu reduzieren. Zurzeit läuft eine Informations- und Kommunikationsinitiative.

Zur Information von Bürger(innen) über das Thema „Lärm“ hat das Aktionsbündnis „NRW wird leiser“ eine Wanderaustellung konzipiert, die erklärt wie das Hören funktioniert, wann Geräusche zu Lärm werden und wie dieser Lärm den Menschen beeinflusst. Die Wanderausstellung kann kostenfrei angefordert werden bei der Natur- und Umweltschutzakademie NRW. Vom 29. April bis 6. Mai wird die Wanderausstellung im Düsseldorfer Landtag zu sehen sein.

Weitere Informationen zum Thema „Lärm“ bietet die Webseite des Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz NRW.

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