Das Projekt „Stadtteilmütter in NRW“ hat sich zum Ziel gesetzt, langzeitarbeitslose Frauen mit Migrationshintergrund durch Qualifizierung und Beschäftigung insbesondere an soziale Berufe des ersten Arbeitsmarktes heranzuführen und gleichzeitig Migrantenfamilien in ausgewählten Stadtteilen über gesellschaftliche und arbeitsmarktrelevante Themen zu informieren und an die vorhandenen Angebote und Dienste heranzuführen.

 

Hintergrund

In Nordrhein-Westfalen leben 4,2 Mio. Menschen mit Migrationshintergrund. Diese stellen keine homogene Gruppe dar und haben keineswegs alle gesellschaftliche und berufliche Integrationsschwierigkeiten.

Dennoch lässt sich feststellen, dass sie im besonderen Maße von Arbeitslosigkeit betroffen sind. Menschen mit Migrationshintergrund sind mehr als doppelt so häufig arbeitslos als Menschen ohne Migrationshintergrund, sie sind häufiger von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen und beziehen öfter Leistungen nach dem SGB II.

Dabei erklären fehlende Deutschsprachkenntnisse nicht allein, warum sie ein höheres Risiko haben, arbeitslos zu werden und zu bleiben. Ein wichtiger Faktor ist die Qualifikation; arbeitslose Menschen mit Migrationshintergrund haben häufiger keinen Schulabschluss oder keine abgeschlossene Berufsausbildung. Viele haben Ihre beruflichen oder akademischen Qualifikationen aus dem Herkunftsland nicht anerkennen lassen bzw. nicht anerkannt bekommen.

Bei Frauen mit Migrationshintergrund kommt hinzu, dass die Berufstätigkeit der Frau in einigen Herkunftsländern eine etwas geringere Bedeutung hat, diese als nachteilig für das Verhältnis zu ihren Kindern gesehen wird und die Geschlechterrollen einer „traditionelleren“ Verteilung entsprechen, wodurch insgesamt ihre Chancen bei der Erwerbsintegration schlechter stehen als bei Männern.

Diese Chancen für Frauen mit Migrationshintergrund gilt es mit dem Projekt „Stadtteilmütter in NRW“ nachhaltig zu verbessern.

Umsetzung

An den drei Standorten, Dortmund, Bochum und Essen wird die Diakonie in enger Zusammenarbeit mit den örtlichen Jobcentern und mit deren Unterstützung, aber auch in enger Kooperation mit Migrantenorganisationen und in der Migrationsarbeit tätigen Partnern das Projekt Stadtteilmütter am 1.2.2011 beginnen.

In einem ersten Schritt werden insgesamt 55 junge Mütter mit Migrationshintergrund, die bisher im SGB II-Bezug leben, ausgewählt und ein halbes Jahr lang in den Themen Erziehung, Gesundheit und Ausbildung und Arbeit qualifiziert.

Zugleich werden ihre Deutschkenntnisse trainiert und ihre Fähigkeiten zur interkulturellen Kommunikation und zur Vermittlung von Wissen für ihren Einsatz in den Zuwanderungsfamilien aufgebaut.

 

Im Anschluss an die Qualifizierung startet ihre einjährige Beschäftigung, bei der sie als Stadtteilmütter die Familien aus ihren Stadtteilen besuchen und vor allem bei den Müttern in diesen Familien, für die Wichtigkeit von Bildung, von gesundheitlicher Erziehung, und für die Kenntnis des deutschen Sozialsystems argumentieren und überzeugen.

Da die Stadtteilmütter aus dem gleichen Umfeld kommen, im Stadtteil leben und den gleichen Migrationshintergrund haben, wird der Zugang zu Familien mit Migrationshintergrund erleichtert und eine Arbeit auf gleicher Augenhöhe ermöglicht. So können die Familien leichter Vertrauen fassen, über familienrelevante Themen informiert werden und über Wege und Möglichkeiten zur Bewältigung des Alltags aufgeklärt werden.

Besonderheiten des Projekts

Das Besondere an dem Projektansatz „Stadtteilmütter in NRW“ ist die Verbindung der sozialen Integration im Sinne einer umfassenden gesellschaftlichen Teilhabe und der Arbeitsmarktintegration der Stadtteilmütter.

Dabei liegt der Fokus vor allem darin, den Stadtteilmüttern neue Lebenswege zu eröffnen und ihre Chancen für die Integration in den 1. Arbeitsmarkt zu verbessern. Im Rahmen des Projekts erwerben sie Kompetenzen, die sie für ihre persönliche Weiterbildung nutzen können, sie sammeln Erfahrungen aus der Praxis und stärken ihr Selbstbewusstsein.

Um die gewonnenen Potentiale nachhaltig einzusetzen, werden sie während der gesamten 1 ½ Jahre intensiv durch einen so genannten Jobcoach begleitet, der sich für ihre spätere Integration in den Arbeitsmarkt einsetzen, sie begleitet und sie fördern wird.

Das Projekt wird vom Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen mit ESF-Mitteln, von den Jobcentern mit Bundesmitteln und von der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe finanziell unterstützt. Die Mittel des Europäischen Sozialfonds (ESF) stehen für Maßnahmen zur Schaffung von Chancengleichheit und einem besseren Zugang zum Arbeitsmarkt zur Verfügung.

Weitere Informationen finden Sie unter:

http://www.diakonie-rwl.de/index.php/mID/8.10/lan/de

Den Flyer zum Projekt können Sie hier herunterladen:

Flyer Essen
Flyer Bochum
Flyer Dortmund

Kontakt:

Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe e.V.
Geschäftsbereich Soziales und Integration
Chrissa Stamatopoulou
Lenaustraße 41
40470 Düsseldorf
Telefon: 0211 – 63 98 – 347
Fax: 0211 – 63 98 – 299
h.stamatopoulou@diakonie-rwl.de

 

 

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