Interkulturelle Gärten – StadtLandschaften der Migrationsgesellschaft

Seit mehr als einem Jahrzehnt bereichern Interkulturelle Gärten das Einwanderungsland Deutschland. In Interkulturellen Gärten begegnen sich Migrant(inn)en und Deutsche aus unterschiedenen sozialen Milieus und Lebensformen. Beim gemeinsamen Bewirtschaften von Land mitten in der Stadt entstehen neue Verbindungen und Zugehörigkeiten.

Kosmopolitan und transkulturell

Interkulturelle Gärten gibt es heute in vielen Städten Deutschlands und in anderen europäischen Ländern. In einem Interkulturellen Garten verhandeln die Akteure ihre Wirklichkeit mit der der anderen täglich neu. Aus der lebendigen – und keineswegs immer konfliktfreien – Praxis des gemeinsamen Gärtnerns ergeben sich quasi organisch weitere Schritte in die Mehrheitsgesellschaft.

Stadtökologie

Interkulturelle Gärten nutzen städtische Freiräume und sorgen für Artenvielfalt und ein besseres Mikroklima im Quartier. Sie zeigen: Eine andere Stadt ist möglich. Umweltschutz wird hier fast beiläufig betrieben. Das Säen, Ernten und Kompostieren ohne Chemie sensibilisiert für weitere Umweltthemen. Die hier erprobten Methoden setzen Impulse für transkulturelle Formen der Umweltbildung.

Überfluss statt Mangel

Viele Migrant(inn)en bringen Erfahrungen in Gartenwirtschaft und Handwerk mit, ebenso wie soziale Kompetenzen. Der Austausch vervielfältigt das vorhandene Wissen. Gärten sind zudem ein wirksames Mittel gegen Mangel. Sie ermöglichen Überfluss, sie regen zum Schenken und Tauschen an. Ganz nebenbei entsteht der Boden für eine produktive Beziehung zu sich selbst und zu anderen.

 

Partizipation

Einwandernde fühlen sich hierzulande vielfältig benachteiligt. Die tagtäglichen Diskriminierungen werden präzise wahrgenommen und führen oft zu Entmutigung und Abschottung. Ein Interkultureller Garten zeigt Auswege aus dem „Ghetto des Andersseins“ auf. Nach und nach kann hier das vielseits vermisste bürgerschaftliche Engagement von Migrant(inn)en Raum greifen.

Gut leben

Ein Picknick an der frischen Luft genießen, grillen, frisch geerntetes Gemüse zubereiten: Das gute Leben ist eine der ganz starken Seiten der Interkulturellen Gärten. Beim Marmeladekochen, Honig ernten oder Rezepte austauschen werden Erinnerungen wach und mit sinnlichen Dimensionen verknüpft.

Gemeinschaft

Am Schnittpunkt von Natur, Kultur und Sozialem wird die Migrationsgesellschaft jede Gartensaison neu erfunden. Gemüseanbau allein reicht nicht. Es gilt, Differenzen und Gemeinsamkeiten zu entdecken, zu deuten und auszudrücken. Ein neues „Wir“ entsteht im interkulturellen Zwischenraum

 

Zur Stiftung Interkultur:

 

 

 

 

 

 

Die Stiftung Interkultur wurde 2003 als Projekt der Stiftungsgemeinschaft anstiftung & ertomis gegründet und will einen Beitrag zu einem neuen Verständnis von gesellschaftlicher Integration leisten. Dabei greift sie Impulse auf, die von der Migrationsbevölkerung zur Gestaltung von Gesellschaft ausgehen.

Als bundesweite Service- und Koordinierungsstelle des mittlerweile mehr als 100 Projekte umfassenden Netzwerks Interkulturelle Gärten übernimmt die Stiftung Interkultur folgende Aufgaben:

Sie berät bei der Einrichtung und Weiterentwicklung von Gärten, stellt Erfahrungswissen aus anderen Projekten in komprimierter Form zur Verfügung,

evaluiert und erforscht die Projektpraxis, koordiniert ein Forschungsnetzwerk,

verknüpft und bereichert unterschiedliche Diskurse zum Thema Migration und Interkultur, verdeutlicht die Potenziale von Selbermachen und Eigeninitiative speziell in der Einwanderungsdebatte, gibt eine Schriftenreihe und Infobriefe heraus,

publiziert die Ergebnisse ihrer Forschungsarbeit in eigenen und Fachmedien,

organisiert den Wissenstransfer in Politik und Wissenschaft, fördert die Projekte finanziell, veranstaltet Vernetzungstreffen und Tagungen und moderiert den Erfahrungs- und Wissensaustausch der Projekte untereinander im Rahmen von Fortbildungsseminaren und Workshops.

Die Stiftung Interkultur kooperiert mit Akteuren und Einrichtungen aus den folgenden Feldern:

– Interkulturalitätsforschung und -praxis
– Migrationsforschung

-Cultural Studies/Postcolonial Studes
– Flüchtlingsarbeit
– Sozialarbeit (ressourcenorientierte und gemeinwesenorientierte Ansätze)
– Nachhaltigkeit / Agendaprozesse
– Ökologische Landwirtschaft
– Interkulturelle Bildung / Bildung für nachhaltige Entwicklung
– Bürgerschaftliches Engagement von Migrant(inn)en

Weitere Informationen finden Sie unter:
http://www.stiftung-interkultur.de/

Kontakt:

Stiftung Interkultur
Daiserstraße 15, Rgb.
81371 München
Tel. (0 89) 74 74 60-22
Fax (0 89) 74 74 60-30

E-Mail: info@stiftung-interkultur.de

 

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