•  SDW empfiehlt Baum aus der Region mit Zertifikat

Bonn, den 16. November 2012 Ein Weihnachtsbaum aus dem regionalen Wald mit Öko-Zertifikat ist nach Meinung der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) auch in diesem Jahr der ideale Baum für das Weihnachtsfest.

In fast allen Bundesländern gibt es ein Herkunftssiegel, das garantiert, dass der Baum aus der nahen Umgebung stammt und so unnötiger Schadstoffausstoß durch den Transport vermieden wurde. Auch eine Nachfrage nach der Art der Produktion ist sinnvoll und fördert die umweltfreundliche Weihnachtsbaumplantage. So pflegen ökologisch orientierte Christbaumanbauer ihre Kulturen per Hand oder durch Schafbeweidung und verzichten auf Unkrautvernichtungsmittel.

Der Kauf des Weihnachtsbaumes entweder bei regionalen Waldbauern oder beim nächstgelegenen Forstamt ist immer etwas Besonderes. Da viele Betriebe zusätzlich Glühwein, Lebkuchen oder Kutschfahrten anbieten, wird  das Baumschlagen zu einem schönen Erlebnis für die ganze Familie.

Mehr als 26 Millionen Weihnachtsbäume werden auch in diesem Jahr die „gute Stube“ in Deutschland schmücken. In sieben von zehn Familien steht ein Weihnachtsbaum. Davon stammen 70 % aus Deutschland, der Rest wird meist aus Dänemark importiert. In Deutschland liegen die wichtigsten Anbaugebiete in NRW (ca.20.000 ha Anbaufläche), Schleswig-Holstein und Niedersachsen.

Fünf Prozent der im letzten Jahr verkauften Bäume wurden im Rahmen der Waldbewirtschaftung direkt aus dem Wald entnommen. Die meisten Bäume, die aus der Waldpflege kommen, sind Fichten, Weißtannen und Kiefern.

Die beliebteste Baumart ist die ursprünglich aus dem Kaukasus stammende Nordmanntanne mit 80 % Marktanteil, gefolgt von der Blaufichte mit 15%, der Edeltanne mit drei Prozent und schließlich der Fichte mit 2 %. Geerntet werden die Bäume im Alter von 8 bis 12 Jahren.

Damit man möglichst lange Freude an seinem Weihnachtsbaum hat, rät die SDW zu folgenden Maßnahmen:

Ein Weihnachtsbaum ohne Ballen sollte nach dem Einschlagen bis zum Fest an einer schattigen Stelle in einem Eimer mit Wasser und abgenommenen Netz aufgestellt werden. Bevor der Baum ins Zimmer kommt, sollte man ihn erneut absägen und ihn in einen Ständer mit Wasser, einem Esslöffel Zucker oder Blumenfrisch stellen. Ein Standort möglichst weit weg von der Heizung und tägliches Gießen verlängern sein
Leben.

Ein Weihnachtsbaum mit Ballen muss bereits im Freien regelmäßig gegossen werden. Er sollte erst kurz vor dem Heiligen Abend ins Zimmer gestellt werden. Seinen Platz sollte er möglichst weit weg von der Heizung finden und er muss weiter gut gegossen werden. Möglichst nach zwei bis drei Tagen sollte der Baum wieder ins Freie kommen und dort, sobald es frostfrei ist, eingepflanzt werden.

Weihnachtsbaumlexikon

Die Nordmanntanne (Abies nordmanniana) ist gemessen am Marktanteil der beliebteste Weihnachtsbaum. Benannt ist sie nach dem finnischen Botaniker Nordmann, der sie 1836 im Kaukasus entdeckte.

Die Nordmanntanne wird nur für Weihnachtsbaumzwecke angebaut. Sie hat weiche, glänzend-tiefgrüne, nichtstechende Nadeln, eine gleichmäßige Wuchsform und zeichnet sich v.a. durch eine hohe Nadelfestigkeit aus. Da sie bis zu 15 Jahre benötigt, um Zimmerhöhe zu erreichen, ist sie auch der mit Abstand teuerste Weihnachtsbaum.

Die Blaufichte (Picea pungens) – oft fälschlicherweise als „Edeltanne“ bezeichnet – ist der Klassiker unter den Weihnachtsbäumen. Sie stammt aus Nordamerika und wird seit 1860 in Europa angebaut. Ihre Nadeln haben einen blauen Schimmer, dessen Intensität einerseits vom Typ, andererseits von der Witterung abhängig ist. Die Blaufichte hat eine mittlere Haltbarkeit und liegt preislich etwas über der Fichte. Aufgrund ihrer starken, gleichmäßig etagenförmig gewachsenen Äste ist sie besonders für schweren Baumschmuck und für echte Kerzen geeignet. Ihre Nadeln stechen stark, duften aber herrlich nach Wald.

Die Edeltanne (Abies procera), auch genannt Nobilistanne (Abies nobilis), stammt aus dem westlichen Nordamerika und wurde erst 1930 nach Europa eingeführt. Sie liegt etwa auf dem gleichen Preisniveau wie die Nordmanntanne, ist aber noch haltbarer und wird deshalb gerne in Geschäftsräumen verwendet. Sie hat etagenförmig angeordnete Zweige und weiche, blaugrüne Nadeln, die äußerst intensiv nach Orangen duften. Den Geruch kann man noch verstärken, indem man die am Stamm befindlichen Harztaschen (kleine Beulen) mit einer Nadel aufpiekst.

Die Fichte (Picea abies), wegen ihrer kupferbraunen Rinde auch Rottanne genannt, ist in Deutschland mit einem Waldflächenanteil von über 28 Prozent die verbreitetste Baumart. Die im Rahmen der regulären Waldpflege entnommenen Bäume werden, wenn sie ansehnlich gewachsen sind, auch als Weihnachtsbäume verkauft.

Die Fichte ist der preiswerteste Weihnachtsbaum, allerdings weist sie auch die geringste Haltbarkeit auf, denn sie nadelt in warmen Räumen schon nach wenigen Tagen.

Die Douglasie (Pseudotsuga menziesii) gehört weder zu den Tannen, noch zu den Fichten, sondern sie bildet eine eigene Gattung. Sie war vor der Eiszeit auch in Europa heimisch, überlebte aber nur in Nordamerika. Der schottische Botaniker Douglas – daher der Name –  führte sie im 18. Jahrhundert wieder nach Europa ein. Aus forstlicher Sicht ist sie bei uns heute die wichtigste „fremdländische“ Baumart. Die Douglasie hat weiche, dünne Nadeln, die einen intensiven Zitrusduft verströmen. Wegen ihrer dünnen, biegsamen Zweige ist sie nur für leichten Baumschmuck geeignet. Ihre Haltbarkeit ist etwa mit der Blaufichte zu vergleichen; preislich ist sie etwas günstiger als diese.

Die Kiefer (Pinus sylvestris) hat schöne Nadeln und einen interessanten Wuchs. Dieser ungewöhnliche Weihnachtsbaum bleibt in der Wohnung lange frisch. Er duftet besonders schön nach Wald, ist aber schwierig zu schmücken.

Die Colorado-Tanne (Abies concolor) hat lange, silbergraue Nadeln, einen lebhaften Wuchs und einen schönen Duft.

Die Korea-Tanne (Abies koreana) kommt wie ihr Name schon verrät aus Korea. Bei uns wird sie ca. 12 Meter hoch. Sie eignet sich gut als Christbaum mit Ballen.

Weitere Informationen finden Sie hier.

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