Bei Epilepsie handelt es sich um die häufigste chronische Erkrankung des zentralen Nervensystems bei Kindern und Jugendlichen. In Deutschland sind über 500.000 Menschen jeden Alters an Epilepsie erkrankt. Damit gibt es hierzulande genauso viele Menschen, die an Epilepsie erkrankt sind wie Menschen mit einer behandlungswürdigen Diabetes. Zudem schätzt man die Anzahl der Neubetroffenen auf ca. 38.000 jährlich.

Von Epilepsie betroffene sind häufig Vorurteilen ausgesetzt, weil viele Mitmenschen nichts oder nur sehr wenig über diese Krankheit wissen. So meiden manche Betroffene soziale Kontakte in der Schule und der eigenen Clique aus Angst, einen Anfall zu bekommen und dafür ausgelacht zu werden. Auch ist es für Epileptiker nicht leicht, wenn sie aufgrund der Schwere ihrer Anfälle auf Aktivitäten wie Sport verzichten oder den Führerschein abgeben müssen. Zudem kann Epilepsie in der Arbeitswelt negativ behaftet sein, weshalb Betroffene ihre Krankheit dem Arbeitgeber nicht selten verschweigen. Es besteht daher die Gefahr, dass sich von Epilepsie betroffene Menschen zurückziehen und von der Umwelt isolieren.

In dem Videoprojekt soll mit Menschen, die von Epilepsie betroffen sind, eine 60minütige Dokumentation über ihre Auseinandersetzung mit der Erkrankung gedreht werden. Im Film sollen die Betroffenen ihre Erfahrungen mit Epilepsie reflektieren. Hierfür werden die Teilnehmer mit der Kamera in ihrem Alltag begleitet.

Ziel des Filmprojektes ist es, Zuschauer für das Thema zu sensibilisieren und Verständnis für Betroffene und Angehörige zu erzeugen. Ferner wird angestrebt, Epileptikern durch den Erfahrungsaustausch und das Erzählen ihrer Lage Mut zu machen und ihnen einen Raum zu geben, Lösungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Ziel ist außerdem, den Stigmata der Epilepsie entgegenzuwirken und gängige Vorurteile zu entkräften. Hierbei werden die Inhalte der Filme mit den Projektbeteiligten erarbeitet.

Mögliche Themen und Inhalte können hierbei sein: Wie ist die Geschichte der Erkrankung? Wie gehen die Betroffenen mit der Erkrankung um? Welche Formen von Anfällen treten auf? Wie erleben Betroffene ihre Anfälle? Wie erleben Betroffene die Reaktionen aus der sozialen Umwelt? Wie wirkt sich Epilepsie auf Partnerschaft, Freunde und Familie aus? Welche Einschränkungen und welche Hilfen erfahren Betroffene? Welche Therapiemöglichkeiten gibt es? Wie gestaltet sich die Arbeit von Selbsthilfegruppen?

Für dieses Videoprojekt sucht das Medienprojekt Wuppertal interessierte Teilnehmer/innen im Alter zwischen 4 und 70 Jahre. Betroffene unterschiedlichen Alters und die damit verbundenen unterschiedlichen Bedürfnisse und Wünsche sollen im Projekt dargestellt werden. Ein generationsübergreifender Überblick über Menschen mit Epilepsie in verschiedenen Lebenssituationen soll zudem den Blick auf die soziale Dimension der Krankheit schärfen und den Umgang mit dieser in der Jugend und im Alter gegenüberstellen.

Der Film soll im Zeitraum vom Februar bis April 2013 produziert und nach seiner Fertigstellung anderen Jugendlichen öffentlich im Kino und in Jugend- und Bildungseinrichtungen präsentiert und auf DVD für die Jugend- und Bildungsarbeit genutzt werden.

Interessierte melden sich bitte bei:
Medienprojekt Wuppertal
Sebastian Bergfeld, Andreas von Hören
Fon: 0202 – 563 2647
info@medienprojekt-wuppertal.de

Weitere Informationen finden Sie hier.

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