Das MASTAMO! 2014 konnte mit einer Förderung aus dem Kinder- und Jugendförderplan des Landes realisiert werden. Während der vier Camptage und der integrierten Sommerparty waren in wechselnder Besetzung insgesamt ca. 80-100 Teilnehmer*innen anwesend.
„Vielfalt.Viel Wert“- Neu + Alt = Gemeinsam
Adalbert Ludwig BallingSecondhand findet sich alles in den Straßen der KÖ und den Gassen der Altstadt. Unterschiedliche Lebensstile, Geschichten und Milieus treffen hier aufeinander, beeinflussen sich und verschmelzen miteinander. Durch den Kontakt mit Anderen wird die eigene Identität bereichert. Aus unterschiedlichen Lebensstilen entstehen neue.
Ein ähnliches Prinzip findet sich ebenfalls beim sogenannten „Upcycling“. Durch eine Kombination und Weiterverarbeitung verschiedener Produkte ist es möglich etwas Neues entstehen zu lassen, dass seine eigene Geschichte trägt. Faszinierend dabei ist, dass die ursprüngliche Herkunft des Endproduktes nicht mehr erkennbar ist. Passend zur Jahreskampagne („Weit weg ist näher als Du denkst.“) signalisieren Upcycling-Produkte in einer Wegwerfgesellschaft Nachhaltigkeit und fordern gleichzeitig die Verantwortung jedes Einzelnen.
In dem Projekt „Vielfalt. Viel Wert.“ (eine Initiative des Diözesan-Caritasverbandes für das Erzbistum Köln e.V. in Kooperation mit dem Caritasverband Düsseldorf) soll jenseits der sozialen Dienstleistung der Vielfaltsgedanke positiv und nachhaltig an die Öffentlichkeit getragen werden. Durch die Kooperation mit dem Kaufhaus Wertvoll, dem Upcycling-Geschäft PLUP, sowie Schulen, Altenzentren und sozialen Einrichtungen soll sich jeder angesprochen fühlen, etwas Neues mit Anderen zu schaffen. Schließlich kann jeder dazu beitragen etwas Neues entstehen zu lassen und zu zeigen das „Vielfalt. Viel Wert.“ besitzt.
Seit März entstanden dadurch in Zusammenarbeit mit den verschiedenen Kooperationspartnern in Workshops der Kampagne zahlreiche Upcycling-Produkte mit einem eigenen Label. Clou hieran ist, dass jedes Produkt den Namen des Herstellers tragen kann, wenn gewünscht. Von Ohrringen aus Papier und Kork bis hin zu Regalen aus alten Obstkisten. Das Material hierfür waren Spenden an das Kaufhaus Wertvoll, die durch Bearbeitung zu Unikaten wurden und schließlich auf der Auftaktveranstaltung am 3.September ein neues zu Hause suchten (und auch fanden).
Wer selbst Lust hatte „Hand anzulegen“, der erhielt bei einem der Workshops die Gelegenheit ein eigenes, wertiges „Lieblingsstück“ aus Fahrradschläuchen, Schwimmflügeln oder Papier selbst zu kreieren. Viele waren erstaunt, wie einfach und schnell Upcycling doch funktionieren kann.
Die Auftaktveranstaltung war jedoch erst der Anfang für die Kampagne: In den nächsten Monaten sollen vor allem Workshops verschiedene Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten zusammenbringen und zum „kreativ werden“ animieren. Die dabei hergestellten Produkte können dem Kaufhaus Wertvoll wieder zu Gute kommen oder behalten werden. Jeder der Lust hat sich handwerklich zu betätigen oder auch einen Workshops selbst mit anzuleiten, ist herzlich eingeladen.
Vom 26. bis 29. November finden an der Montessori Hauptschule Düsseldorf „Upcycling-Tage“ statt. Hierbei wird in drei Gruppen aus der 5. bis 7 Jahrgangstufe zum Thema Nachhaltigkeit informiert und gebastelt. Die SchülerInnen erhalten selbst die Gelegenheit ein Upcycling-Produkt herzustellen und den Umgang mit den ihnen gegebenen Ressourcen zu erlernen. Auch soll die Nachhaltigkeit nicht nur in Umgang mit Produkten/Ressourcen vermittelt werden, sondern auch das Interesse daran sich im Ehrenamt beispielsweise bei Workshops in Altenzentrum zu engagieren.
Modellschulen für Globales Lernen
Während es eine Reihe von Schulen gibt, die sich explizit einer Bildung für nachhaltige Entwicklung verpflichtet fühlen, gab es bislang keine „Modellschule Globales Lernen“, keine Schule, die das Globale Lernen (und nicht nur eine internationale Partnerschaft) ganz vorne auf die Prioritätenliste setzt.
Wir wollen dazu anregen, dass Schulen das Globale Lernen fest in ihren Schulalltag implementieren, um Schülerinnen und Schüler bei dem der Erwerb derjenigen Kompetenzen zu unterstützen, die wir benötigen, um uns in der Weltgesellschaft – heute und in Zukunft – zu orientieren und verantwortlich darin zu leben.
Deshalb hat das Welthaus Bielefeld von 2011 bis 2013 das Projekt „Modellschulen für Globales Lernen“ durchgeführt:
Das Welthaus Bielefeld hat 4 Schulen unterschiedlicher Schulformen (1 Grundschule, 1 Realschule, 1 Gesamtschule und 1 Gymnasium in OWL) bei der Umsetzung und Verankerung des Globalen Lernens begleitet: von der Einführung in das Globale Lernen bis zur Implementierung in das Schulprofil und die schuleigenen Lehrpläne.
– Die Schulen erhielten im Laufe des Projektes Fortbildungen für LehrerInnen im Vormittag sowie – sofern vorhanden -. für die pädagogischen Fachkräfte im Nachmittag.
– Die SchülerInnen nahmen die unterschiedlichen Bildungsangebote des Welthaus Bielefeld (Schoko-Expedition, Klimakids, Biodiversität, Faires Frühstück, u.a.) wahr.
– Gemeinsam mit Studierenden der Fakultäten Soziologie und Pädagogik sowie mit LehramtsanwärterInnen der Studienseminare für Lehrämter an Schulen Bielefeld wurden im Sinne des Globalen Lernens Zusatzmaterialien zu bestehenden Materialien sowie neue, auf die individuellen Bedürfnisse der Schule abgestimmte Unterrichtsmaterialien erstellt.
– Es fanden je eine SchülerInnenwerkstatt zum Austausch zwischen den am Projekt beteiligten Schulen statt.
– Die MultiplikatorInnen der Schule im Vormittag und ggf. auch Nachmittag nutzten zudem das Angebot des Welthaus Bielefeld (Mediothek, Verleih von Fachliteratur, Unterrichtsmaterialien, Videos, Projektkisten und -taschen, individuelle Beratung und Vermittlung von Themen-Scouts) für die Durchführung eigener Projekte.
– Mit Hilfe einer wissenschaftlich fundierten Wirkungsanalyse wurde festgestellt, inwieweit sich der angenommene Interessens- und Kompetenzzuwachses bei beteiligten SchülerInnen und LehrerInnen/pädagogischen Fachkräften bestätigt.
Die im Projekt gewonnenen Erfahrungen durch die inhaltliche Begleitung der Schulen und die in der Wirkungsanalyse erzielten Ergebnisse werden und wurden in die aktuell bestehende Diskussion zum Thema Begleitung und systematischen Ausbildung von „Globale – Lernen – Schulen“ (Kriterien, Zertifizierungen und MultiplikatorInnen-Qualifizierungen) im Sinne der Standardisierung und Qualitätssicherung entwicklungspolitischer Bildung in Schule eingebracht . Die gewonnen Erfahrungen fließen außerdem in das aktuelle Projekt „Modellregion Schulen für Globales Lernen“ (2014-2016) des Welthaus Bielefeld ein.
Imagefilm „Schulen für Globales Lernen:
Der im Rahmen des Projektes „Modellschulen für Globales Lernen“ 2011-2013 entstandene Film dokumentiert das Projekt auf den Ebenen „SchülerInnen“, „LehrerInnen“ und „Institution Schule“. Es kommen SchülerInnen, LehrerInnen und ein Mitglied der Schullleitung aus den drei weiterführenden Modellschulen zu Wort. Die Bilder und Interviews zeigen eindrücklich, dass das Globale Lernen bei den Beteiligten auf den Ebenen „Erkennen“, „Bewerten“ und „Handeln“ ankommen ist. Der Film möchte die Neugier und das Interesse weiterer LehrerInnen und Schulleitungen wecken und Schulen in OWL, NRW (und darüber hinaus) dazu motivieren, das Globale Lernen im Schulprofil und in den schuleigenen Lehrplänen zu implementieren. Der Film kann unter der angegebenen URL angesehen werden. Es ist eine weitere Version des Filmes (ca. 4 GB) vorhanden, die leider nicht geladen werden konnte. Wir können Sie Ihnen bei Interesse gerne noch postalisch zukommen lassen.
Dorftag „Erkeln – unser Dorf in unseren Händen“
Auf in den Wald für Jung und Alt – Familienveranstaltungen Heilpädagogischer Kindergarten „Die Waldkinder“ / Bonnatours
Schulbauernhof Ummeln
Ziel der pädagogischen Arbeit ist die ganzheitliche Vermittlung von Natur und landwirtschaftlichen Kreisläufen und sich selbst als gestaltender Teil der Umwelt und Gesellschaft wahrzunehmen. Mit Kopf, Herz und Hand im Sinne der Bildung für eine nachhaltige Entwicklung wird in kleinen Gruppenarbeiten gesät, gepflanzt, gekrautet, geerntet und gekocht. Die Kinder lernen dabei etwas über Sortenvielfalt, und beim Füttern und Misten der Tiere fallen unsere alten Haustierrassen auf. Die Aufgabenstellungen auf dem Hof erfordern eine starke Kooperation in der Gruppe und führen zu elementaren Gemeinschaftserfahrungen.
Lernen ohne Grenzen – Naturerlebnis im Ruhrgebiet
In Lernwerkstätten werden selbstständig gewählte naturwissenschaftliche Themen über ein gesamtes Schulhalbjahr intensiv spielerisch erforscht und entdeckt, wobei möglichst alle Sinne angesprochen werden sollen. Dabei werden nicht nur naturwissenschaftliches und analytisches Denken, sondern auch Teamfähigkeit und soziale Integration, Sprachkompetenz und Kommunikation, motorische Fähigkeiten und Kreativität gefördert. Das Erlebte und Erlernte wird am Ende der Reihe in einer Abschlusspräsentation Eltern, Verwandten und Mitschülern vorgestellt oder in Form einer praktischen Naturschutzmaßnahme umgesetzt, so dass das Naturerlebnis auch die Familien getragen und nachhaltig verankert wird.An der Zunftmeisterschule nahmen in den letzten Jahren insgesamt etwa 410 Schülerinnen und Schüler am Umweltbildungsprojekt der Biologischen Station teil, die unter anderem folgende Themen erarbeiteten.
• Sie lernten Bäume und Pflanzen kennen, ertasteten deren Stämme, ordneten ihnen Blätter und Früchte zu und erstellten bunte Natur-Herbstbilder.
• Sie erforschten heimische Insekten und bastelten Hotels für Ohrenkneifer.
• Sie halfen bei der Anbringung von Niströhren für den bedrohten Steinkauz auf einer Mülheimer Obstwiese.
• Sie verschönerten ihren Stadtteil durch die Herstellung von Seed-Balls.
• Sie lernten die Funktion von Früchten kennen und pressten selber frischen Apfelsaft.
• Sie begegneten unterschiedlichen heimischen Tieren, wie Regenwurm, Igel oder Amphibien.
• Sie untersuchten den weltweiten Handel von Nahrungsmitteln, Kleidern und Spielzeug rund um die Welt und lernten den Begriff Fair Trade kennen.
• Sie präsentierten die Ergebnisse Ihrer Arbeit Mitschülern und Eltern mit selbst gestalteten Postern, Tonfiguren, selbst geschrieben Geschichten und Liedern. Außerdem schrieben sie selbstständig ein Theaterstück über das Leben des Igels, gestalteten Bühnenbild und Kostüme und führten dieses zum Ende des Schuljahres auf.
Durch die Teilnahme am Projekt sind die Kinder in naturwissenschaftlichen Themen sowie Fragen zu Natur und Umwelt auch für die Zukunft gut gewappnet.
Wie entscheidest Du? – Eine BUNDcache-Tour zum kritischen Konsum
Bildung bleibt – Praktisches Ausbildungskonzept an einer Berufsschule in Bolivien
Um langfristig „Hilfe zur Selbsthilfe“ leisten zu können, fließen Wissenstransfer und internationale Partnerschaften mit NRO vor Ort intensiv in die Projektplanung ein.
Das Projekt „Bildung Bleibt“ von Ingenieure ohne Grenzen vermittelt Schülerinnen und Schülern der technischen Berufsschule Sayarinapaj in Bolivien Methoden zur Problemerkennung und technische Lösungen für die örtlichen Probleme der Landbevölkerung. Gemeinsam werden die Berufsschüler zusammen mit unserer bolivianischen Partner-NRO die technischen Lösungen in einem der umliegenden Dörfer umsetzen. Die Dorfgemeinschaften werden dabei partizipativ an der Auswahl und Gestaltung der Technologie beteiligt. So werden beispielsweise im kommenden Jahr effizientere Kochstellen im Dorf Taca Copa umgesetzt. Um die Strukturen langfristig zu festigen, soll pro Jahrgang in einem der umliegenden Dörfer ein Abschlussprojekt durch die Berufsschüler und die lokale Partner-NRO durchgeführt werden. Von Jahr zu Jahr soll der Anteil von Ingenieure von Grenzen bei der Umsetzung abnehmen.