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Scheinbar „verwaiste“ Jungvögel sind nicht unbedingt hilfsbedürftig

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Jun 042014
 

 

Jedes Jahr zur Brutzeit häufen sich Fundmeldungen über scheinbar hilflose Jungvögel und andere Tierkinder, die aus dem Nest gefallen sind und von Spaziergängern mitgenommen werden. Dabei gilt: Wer auf einen einsam wirkenden Jungvogel trifft sollte das Tier auf keinen Fall gleich aufnehmen, sondern es an Ort und Stelle belassen.

Der Schein trügt häufig, denn die Jungen vieler Vogelarten verlassen ihr Nest bereits, bevor ihr Gefieder vollständig ausgebildet ist. Es handelt sich also nicht um Waisen, sondern um fast flugfähige Jungvögel mit relativ vollständigem Gefieder, die durch Bettelrufe noch mit ihren Eltern in Verbindung stehen. Sobald der Mensch sich entfernt, können sich die Eltern wieder um ihre Kinder kümmern.

Auch Eulen verlassen oftmals als halbgroße Jungvögel die zu eng gewordene Brutstätte und sitzen bis zur Flugfähigkeit als „Ästlinge“ im bodennahen Strauchwerk. Noch nackte Jungvögel sollten möglichst vorsichtig ins Nest zurückgesetzt werden. Vögel stören sich im Gegensatz zu manchen Säugetieren nicht am menschlichen Geruch. Jungvögel werden daher auch nach dem Umsetzen wieder von den Alttieren angenommen und versorgt.

Gemäß Bundesnaturschutzgesetz dürfen Jungvögel übrigens nur vorübergehend und nur dann aufgenommen werden, wenn sie verletzt oder krank, und somit tatsächlich hilflos sind. Jungvögel, die mit nach Hause genommen werden, haben selbst bei fachgerechter Pflege deutlich schlechtere Überlebenschancen als in der Natur. Zur Gewährleistung der tiergerechten Aufzucht sollten solche Jungvögel nach Möglichkeit in eine anerkannte Auffangstation oder Vogelpflegestation gebracht werden. Diese können bei den Gruppen des NABU, den Naturschutzbehörden der Landkreise und kreisfreien Städte, Zoologischen Gärten oder auch bei Tierärzten oder Tierschutzvereinen erfragt werden.

Weitere Informationen finden Sie hier.

Fit für den Klimawandel – stabile und naturnahe feuchte Wälder im Münsterland

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Jun 032014
 

 

Stürme wie Kyrill im Jahr 2007 haben gezeigt, dass viele Wälder in Nordrhein-Westfalen nicht optimal an den Klimawandel angepasst sind. Mit Hilfe des Projekts „Fit für den Klimawandel“ soll nun im Münsterland erforscht werden, wie die Folgen des Klimawandels für heimische Waldlebensräume reduziert werden können.

„Die Wälder werden durch die neuen klimatischen Bedingungen erheblich unter Stress gesetzt“, sagte Staatssekretär Becker. Viele Wälder in NRW hätten unter einem immer wärmeren und trockeneren Klima während der Hauptwachstumsphase zu leiden. „Unsere jährliche Erhebung zum Waldzustand zeigt, dass wir heute, auch in Folge des jetzt schon zu beobachtenden Klimawandels, fast dreimal so viele Schäden an unseren Bäumen haben wie vor 30 Jahren. Deswegen ist es so wichtig, Anpassungsstrategien für den Wald zu entwickeln“.

Umgesetzt wird das Projekt von der NABU-Naturschutzstation Münsterland gemeinsam mit dem Landesbetrieb Wald und Holz NRW. Entwickelt werden sollen Maßnahmen für eine nachhaltige, naturnahe Anpassung feuchter Wälder an Klimaveränderungen. Der größte Teil der insgesamt 3,3 Millionen Euro Projektförderung wird vom Bundesumweltministerium und dem Bundeslandwirtschaftsministerium aus dem Waldklimafonds bereitgestellt. Das Land Nordrhein-Westfalen beteiligt sich mit zehn Prozent an den Kosten, der NABU Deutschland übernimmt einen Eigenanteil von einem Prozent.

Das Projekt „Fit für den Klimawandel – Maßnahmen für eine nachhaltige, naturnahe Anpassung feuchter Wälder im Münsterland an Klimaveränderungen“ wird durchgeführt in einem rund 20 Kilometer langen Band aus überwiegend feuchten Wäldern mit hohem Eichenbestand südlich von Münster. Die wichtigsten Teilflächen sind die Davert und der Wolbecker Tiergarten, die bereits als europäische Natura 2000- und Naturschutzgebiete ausgewiesen sind. Aber auch angrenzende Waldflächen wie die Hohe Ward sollen auf die Folgen des Klimawandels vorbereitet werden. Das Problem derzeit: In den letzten Jahrhunderten wurden die oft sumpfigen Wälder entwässert und trocken gelegt, um den Wald einfacher bewirtschaften zu können. Diese Entwicklung wird nun zurückgedreht. Damit sollen der sommerliche Wasserverlust minimiert und die Eichenwälder stabilisiert werden.

„Im Rahmen des Projektes bieten wir privaten Waldbesitzern an, ihre Bestände auf den Klimawandel vorzubereiten, und das auf freiwilliger Basis“, unterstreicht Dr. Britta Linnemann, Geschäftsführerin der NABU-Naturschutzstation Münsterland. In Kooperation mit dem Landesbetriebs Wald und Holz NRW soll eine Beratung der Waldbesitzer stattfinden. Angemessene Entschädigungsleistungen, z.B. bei der dauerhaften Sicherung von Altholz, stehen zur Verfügung. „Die Modellhaftigkeit des Projektes erlaubt es, die gewonnenen Erkenntnisse auf vergleichbare Standorte zu übertragen“, so Linnemann weiter.

Weitere Informationen finden Sie hier.

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