„Vom Schulacker auf den Mensatisch“ – ein Projekt der Freien Waldorfschule Minden

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März 202013
 

Foto: Elisabeth Schmelzer

Was ist die UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“?

Die Weltdekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE) für die Jahre 2005 bis 2014 ist ein Aufruf der Vereinten Nationen, der ursprünglich aus dem Impuls des Weltgipfels für nachhaltige Entwicklung in Johannesburg (2002) zehn Jahre nach der Weltkonferenz in Rio entstanden ist, bei der sich schon damals die teilnehmenden Nationen zur nachhaltigen Entwicklung („sustainable development“) verpflichtet hatten. Die UN-Mitgliedsstaaten sind in der UN-Dekade-Resolution (2005 – 2014) übereingekommen, in diesen 10 Jahren besonders intensive Anstrengungen zu unternehmen, um das Leitbild der nachhaltigen Entwicklung in allen Bereichen der Bildung zu verankern.
Auf der Grundlage eines einstimmigen Beschlusses des Deutschen Bundestages wird die Umsetzung der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ in Deutschland von der Deutschen UNESCO-Kommission (DUK) koordiniert. Dafür wurde ein Nationalkomitee berufen.
Die Umsetzung der Dekade wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Bildung für Nachhaltigkeit vermittelt Wissen und Kompetenzen über die globalen Zusammenhänge und ihre Herausforderungen hinsichtlich der drei Nachhaltigkeits-Dimensionen Wirtschaft, Soziales und Umwelt. Die Bildung für Nachhaltigkeit versetzt Kinder, Jugendliche und Erwachsene in die Lage, Entscheidungen für die Zukunft zu treffen und dabei abzuschätzen, wie sich das eigene Handeln auf künftige Generationen oder das Leben in anderen Weltregionen auswirkt.

Die Waldorfschule praktiziert Nachhaltigkeit in ökologischen, ökonomischen und sozialen Lebensbezügen

Die Schule im Grünen
Die Freie Waldorfschule Minden sieht sich verpflichtet, die nachhaltige Entwicklung („sustainable development“) im Rahmen der lokalen Agenda 21 zu sichern und voranzutreiben, um so dem Anspruch einer „Schule im Grünen“ gerecht zu werden. Dazu gehören die ökologische Grundausstattung mit Schulteich, großem Schulgarten, reichhaltigem Obstbaumbestand, über das ganze Schulgelände verteilt, und die zahlreichen kleinen Rückzugsgebiete und ökologischen Nischen für bedrohte Wildpflanzen und Tiere sowie bunte Knicks und Sträucherareale aus einheimischen Gehölzen. Das Anliegen, umweltbewusst und naturverträglich zu handeln, wird nicht nur schulintern verwirklicht, sondern auch nach Außen getragen, um für die Idee der grünen Schule zu werben. So nimmt die Waldorfschule Minden regelmäßig an Umweltprojekten wie dem Umwelttag der Stadt Minden teil.
Seit dem Jahre 2011 bewirtschaftet die Waldorfschule einen Bio-Acker in der Feldmark nach biologisch-dynamischen Maßstäben und im Sinne der UNESCO-Dekade-Resolution „Bildung für nachhaltige Entwicklung“(BNE).

BNE als Motor, sich intensiver mit der Nachhaltigkeit zu beschäftigen
Die Bildungsoffensive der Vereinten Nationen ist in der Waldorfschule auf offene Ohren gestoßen. Die Schule hat davon erfahren, als die Stadt Minden als Modellkommune der UN-Dekade ausgezeichnet wurde und ein Workshop mit Prof. Gerhard de Haan, Vorsitzender des Deutschen Nationalkomitees für die UN-Dekade, stattfand. Bei diesem Workshop wurde das Anliegen kundgetan, den Gedanken der Nachhaltigkeit in die gesamte Schullandschaft des Kreises Minden-Lübecke weiterzutragen und in den Bildungseinrichtungen zu verankern. Die Waldorfschule Minden hat diesen Impuls aufgenommen und hat beschlossen, den Bio-Acker als nachahmenswertes Beispiel für nachhaltige Entwicklung bekannt zu machen und als Pilot-Projekt der regionalen Schullandschaft bei der deutschen UN-Dekade-Kommission zur Auszeichnung einzureichen.
Die Bedeutung des Bio-Ackers als Bestandteil eines Gesamtkonzeptes der Schule in ökologischer, ökonomischer und sozialer Hinsicht darzustellen – diese Aufgabe hat sich die Waldorfschule gestellt. Die weltweite Bildungsoffensive der Vereinten Nationen und die mehrfache Präsenz von Vertretern der Deutschen UNESCO-Kommission in Minden hat uns in unserer Motivation bestärkt hier an der Waldorfschule Minden auch ein besonderes Zeichen zu setzen. „Global denken, lokal handeln“ – dieser Leitspruch aller AGENDA-21-Aktivitäten gilt auch für die Waldorfschule. Das BNE-Projekt gibt uns einen weiteren Anschub, in dieser Richtung noch mehr zu tun.

Die Schule setzt ökologische Theorie in die Praxis um
Die Waldorfschule hat das ökologische Anliegen und seine praktische Umsetzung essentiell in ihrem Lehrplan
•    Gartenbau-Unterricht in der Mittelstufe im schuleigenen Garten
•    Ackerbau-Epoche in der 3.Klasse auf einem Acker in Kooperation mit einem Biobauern
•    Ernährungslehre als Epochen-Unterricht in der Mittelstufe
•    Landbaupraktikum in der 9.Klasse auf dem ökologisch wirtschaftenden Bauckhof in Amelinghausen

 

Foto: Elisabeth Schmelzer

Perfekte Einheit von Ökologie und Ökonomie
Mit dem Bio-Acker vermittelt die Schule nicht nur theoretisches und praktisches Grundwissen, sondern sie verbindet damit auch ökonomische Belange. Eine bessere Verknüpfung von Ökologie und Ökonomie in der Erzeugung von gesunden Lebensmittel für die schulische Verpflegung ist kaum vorstellbar. Die ökologisch angebauten Erzeugnisse des Ackers von Kartoffeln bis Hokkaidos finden großteils Verwendung in der Schulmensa, in der auch Schüler mithelfen, die frisch geernteten Feldfrüchte und Salate tischfertig zu machen.
Die Erzeugnisse vom Bio-Acker sind eine echte finanzielle Unterstützung für die Mensa. Es zeichnet sich eine gute Ernte in diesem Spätsommer ab. Wir können die Mensa für Monate mit frischem Gemüse und Bio-Kartoffeln versorgen. Mit der regionalen Wertschöpfung entspricht das Bio-Acker-Projekt den Empfehlungen der Welternährungsorganisation, möglichst hochwertige, „fair“ produzierte und gehandelte landwirtschaftliche Erzeugnisse aus der eigenen Region zu beziehen, um lange Energie verbrauchende Transportwege über immense Entfernungen hinweg zu vermeiden. Im Fortschrittsbericht 2012 „Nationale Nachhaltigkeitsstrategie“ der Bundesregierung heißt es in Hinblick auf die Nachhaltigkeitskonferenz in Rio de Janeiro, in dem auch unternehmerische Verantwortung angemahnt wird (Corporate Social Responsibility, CSR): „Von besonderer Bedeutung ist, dass immer mehr Menschen ihre Kaufentscheidungen nicht nur von Preis, Marke und Qualität, sondern auch von einer nachhaltigen und sozial verantwortlichen Herstellung und Verarbeitung der Produkte abhängig machen.“

Soziales Engagement auch über die Grenzen hinweg
Die Freie Waldorfschule Minden legt wert darauf, dass die Schüler und Schülerinnen soziale Kompetenzen erwerben. Dazu dient u.a. das vierwöchige Sozialpraktikum in der 11.Klasse, in dem sie in einer Behinderteneinrichtung, in einem Kindergarten oder in einem Seniorenheim Dienst leisten. Außerdem engagiert sich die Waldorfschule in der Tschernobylkinderhilfe Minden , die im Jahre 2003 in unserer Schule gegründet worden ist. Seitdem kommen jeden Sommer über 40 Tschernobylkinder aus Belarus zur Erholung nach Minden. Sie werden vormittags an unserer Schule betreut. Es ist angedacht, dass die Kinder in Zukunft auch in der Mensa zu Mittag essen, um ihnen die Kost aus der Öko-Küche schmackhaft zu machen.
Auch der Kontakt zu Sekem ist hier als Beispiel zu nennen. Dieser Kontakt ist im Rahmen einer Jahresarbeit von einem Schüler durch einen persönlichen Besuch in der „Oase in der Wüste“ geknüpft worden. Die Sekem-Farm, nordöstlich von Kairo gelegen, betreibt den Ackerbau nach biologisch-dynamischen Richtlinien und orientiert sich in sozialer, ökologischer und ökonomischer Hinsicht an den Grundlagen der Waldorfpädagogik. Sekem-Erzeugnisse werden beim Martinsmarkt der Waldorfschule Minden angeboten, ebenso wie Produkte des fairen Handels aus dem Eine-Welt-Laden.

Soziale Funktion des Bioackers
Der Schulacker hat eine wichtige soziale Funktion. Kinder, die eine besondere Betreuung benötigen, gehen, von einer Integrationskraft begleitet, fast täglich auf den Schulacker, um dort einen handwerklich-praktischen Ausgleich zum normalen Schulunterricht zu erfahren. Der Schulacker wird als Betätigungsfeld für Integrationskinder in Zukunft eine noch viel größere Rolle spielen, wenn in der Umsetzung der „EU-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung“ die Inklusion obligatorisch wird und Kinder mit und ohne Behinderung zusammen in den Schulen unterrichtet werden. Der Umgang mit der Erde ist sinnvoll und heilsam. Die Ackerarbeit ist Inklusion schlechthin.
Als einzelner kann man auf dem Bio-Acker dem Beikraut nicht beikommen.
Nach den Sommerferien erging ein Aufruf an die Schulgemeinschaft, der flächendeckenden, meterhohen Melde, die die Kulturpflanzen überwucherte, Herr zu werden. Der Aufruf blieb nicht ungehört. In einer Groß-Aktion wurde mit Hacken, Scheren, Messern und Freischneider das Wildkraut in den Gemüsekulturen beseitigt. Bei allen Tätigkeiten auf dem großflächigen Acker ist Teamwork gefordert. So fördert das Projekt die Solidarität von Schülern, Lehrern und Eltern. Darüber hinaus soll die Zusammenarbeit mit Bio-Bauern verstärkt werden und die Kooperation mit externen Initiativen ist angedacht. Dazu zählt der interkulturelle Garten in Minden, den eine ehemalige Schülermutter mitgegründet hat.

Realität und Vision
Damit der Bio-Acker in den Händen der Schule nicht nur eine Eintagsfliege ist, sondern über Jahre erhalten bleibt, muss das Projekt auf eine solide ökonomische Basis gestellt werden. Schon jetzt zeigt sich, wie notwendig es ist, eine Person auf dem Acker zur Verfügung zu haben, welche die Fäden in der Hand hält, kontinuierlich die Aufgaben koordiniert und den Betrieb am Laufenden hält. Bisher haben die Erfahrungen gezeigt, dass aufgrund der Dichte des Stoffplans die Lehrer sich die Zeit stehlen müssen, um mit ihren Klassen die anstehenden Feldarbeiten regelmäßig zu leisten.
Unsere Vision ist es, mit der Ackerbetreuung eine gärtnerisch bewanderte, engagierte Person zu beauftragen, damit das Ackerbau-Projekt dauerhaft gesichert und ausgebaut werden kann. Eine einzurichtende Koordinationsstelle sollte dann nicht nur schulintern wirken, sondern Knotenpunkt und Info-Börse für Gleichgesinnte und Interessierte sein, die sich ebenfalls mit der Idee eines Bio-Ackers befassen oder im Sinne von „urban gardening“ tätig werden wollen. Eine internetfähige, interaktive Umgebung sollte das ermöglichen. Bei einer solchen Anlaufstelle können sich Einzelpersonen, Familien, Schulen oder andere Bildungseinrichtungen informieren und praktische Tipps einholen, wenn es darum geht, eine landwirtschaftliche Parzelle zu erwerben und zu bewirtschaften.

 

Foto: Elisabeth Schmelzer

Ausstrahlung und Öffentlichkeitswirksamkeit der Teilnahme am UN-Dekade-Nachhaltigkeitsprojekt
Als konsequente Fortführung der Teilnahme am UN-Dekade-Projekt hat sich die Schule entschlossen, an einem weiteren Wettbewerb zur Erhaltung der Umwelt und Natur teilzunehmen, dem Klimaschutz-Wettbewerb „Blue Skies Award“, ausgeschrieben von EUROPARC. Hier hat das Klimateam der 10. Klasse den Bio-Acker der Schule und seine vielfältige Bedeutung dokumentiert mit dem Projekt-Titel „Vom Schulacker auf den Mensatisch“. Das Klimateam hat den ersten Preis gewonnen und durch das große mediale Echo den Gedanken „Bildung für Nachhaltigkeit“ und seine praktische Umsetzung einer breiten Öffentlichkeit bekannt gemacht. Darüber hinaus hat das Klimateam zum Jahrestag von Tschernobyl (26.April) selbst eine Baumpflanzaktion und einen Workshop über regenerative Energien organisiert und durchgeführt. Durch die Preisverleihung des „Blue Skies Award“ im Festsaal der Waldorfschule haben die Schüler und Schülerinnen gemerkt, dass ihr Einsatz für ein nachhaltiges Leben gewürdigt wird. Eine solche Auszeichnung bestärkt die Kinder und Jugendlichen, sich weiterhin für die Erhaltung unserer Lebensgrundlagen zu engagieren.

Wie der Bioacker in den Unterricht geholt wird
Was die Kinder und Jugendlichen auf dem Bioacker im direkten Kontakt mit den Wildpflanzen und Kulturpflanzen, mit dem Bodenleben und den ungeliebten Nahrungskonkurrenten („Schädlingen“) hautnah erfahren, das wird im Unterricht theoretisch aufgearbeitet. Das eigene Erleben der biologischen Vorgänge und Verhältnisse auf dem Acker bewirkt eine viel tiefere Verankerung der Lerninhalte, als wenn diese nur theoretisch vermittelt werden. Die Verbindung von Praxis und Theorie bewirkt, dass der Lernstoff besser haften bleibt, im Langzeitgedächtnis gespeichert wird – auch eine Form der Nachhaltigkeit.
Der Besuch des Bioackers ist lebendiger Unterricht. Exemplarisch soll das hier an der Gefährdung der Wildpflanzen, im Zusammenhang mit dem weltweiten Verlust der Artenvielfalt angesprochen werden.
Dabei stehen die grundlegenden Einsichten, welche die Schüler auf dem Acker erfahren, immer im Hintergrund, ohne dass sie hier thematisiert werden: Die Produktion von Lebensmitteln, umweltschonend nach Kriterien der Nachhaltigkeit erzeugt, erfordert einen großen Aufwand und ist mit mühevoller Arbeit verbunden Nach Billigprodukten in den Supermarktregalen zu suchen, diese Verhaltensweise werden sich Menschen mit ökologischer Bildung zweimal überlegen. Das ökologische und soziale Bewusstsein wachsen zu lassen, dazu trägt der globale UN-Dekade-Aufruf „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ bei. Die Waldorfschule Minden leistet einen lokalen Beitrag dazu mit dem Projekt „Vom Schulacker auf den Mensatisch“.

Einblicke in die praktische Arbeit auf dem Bio-Acker und ihre theoretische Fundierung
Lage des Bio-Ackers
Der Bio-Acker liegt in der Feldmark von Haddenhausen und ist über Wirtschaftswege gefahrlos und fußläufig in wenigen Minuten von der Waldorfschule aus zu erreichen. Er wurde der Waldorfschule von Bio-Bauer Günter Becker im Jahre 2011 zur Verfügung gestellt mit der Auflage, ihn nach den Kriterien des Öko-Landwirtschaft zu bewirtschaften.

Kriterien des biologisch-dynamischen Landbaus
Im ökologischen Landbau sind Spritzmittel und Kunstdünger tabu, und eine Fruchtfolge ist einzuhalten. Mit dem Verzicht auf Herbizide, Insektizide, Fungizide usw. – mit dem Verzicht auf alle möglichen chemischen Biozide – und mit dem Verzicht auf Kunstdünger sind andere Methoden einzusetzen, um die Kulturpflanzen gedeihen zu lassen und den Boden gesund zu erhalten. Hier sind die mechanische, arbeitsintensive Beseitigung von Wildkräutern zu nennen und die Versorgung des Ackers mit Komposterde.

Beispiel: Pflügen und Säen der 3.Klasse
Im Lehrplan der 3. Klasse sind die Handwerker-, Hausbau- und Ackerbau-Epoche fest verankert. Die Kinder sollen die „Urtätigkeiten der Menschheit“ kennenlernen und – sowohl Jungen wie Mädchen – handwerklichen Fähigkeiten erlernen.
Zwecks Vorbereitung des Ackers für das Einbringen des Saatguts werden die Drittklässler auf schweißtreibende Weise eingespannt – vor den Pflug gespannt. Sie ziehen wie beim Tauziehen den Pflug selbst an einem langen Seil. So ziehen sie Furche um Furche. Ebenso ziehen sie die Egge, um schließlich auf der einen Parzelle Korn zu säen, auf einer anderen Kartoffeln zu setzen. Hier merken die Schüler zum ersten Mal, dass, um später Früchte zu ernten, anstrengende körperliche Vorarbeit geleistet werden muss. Den Kindern soll nahe gebracht werden, dass die Erde ein lebendiger Organismus ist, den es zu achten gilt. Das Korn wird mit der Hand ausgesät. Die Schüler sprechen dabei im Rhythmus des Schreitens und des Körnerstreuens den Säerspruch von Conrad Ferdinand Meyer:
Säerspruch

Bemesst den Schritt!
Bemesst den Schwung! Die Erde bleibt noch lange jung!
Dort fällt ein Korn, das stirbt und ruht.
Die Ruh ist süß. Es hat es gut..
Hier eins, das durch die Scholle bricht.
Es hat es gut. Süß ist das Licht.
Und keines fällt aus dieser Welt
Und jedes fällt, wie´s Gott gefällt.

Beispiel: Wie gehen die Schüler mit der Ackerbegleitflora um?
Die Schüler erfahren,, dass es einer regelmäßigen Arbeit bedarf, um die Kulturpflanzen zum Wachsen und Gedeihen zu bringen, damit sie von den Wildkräutern nicht überwuchert werden. Das machte sich in diesem Jahr (2012) besonders bemerkbar, weil während der langen Sommerferien keine Pflege der Kulturpflanzen stattfand. Die Melde überwucherte flächendeckend die Hokkaidos, Kartoffeln und die Salatpflanzen. Mit einem Großeinsatz von Eltern, Lehrern und Schülern wurde der Acker vom übermäßigen Wildkrautbewuchs befreit. Aber das heißt nicht, das Wildkraut auszurotten. Es gehört als Ackerbegleitflora zur Lebensgemeinschaft auf dem Felde dazu. Nur es muss in Schach gehalten werden und es bekommt am Feldrand einen Platz zugewiesen, wo es bleiben und sich entfalten kann: das Hirtentäschekraut, das Hellerkraut, der Schwarze Nachtschatten, die Kornblume, die Mohnblume.
Die Kinder sehen hier oft zum ersten Mal in ihrem Leben die Wildpflanzen und lernen sie mit Namen kennen. In der Intensiv-Landwirtschaft haben sie keinen Platz mehr. Um so wichtiger ist es, sie hier auf dem Bio-Acker zu erhalten. Im Öko-Landbau wird die Landschaft nicht ausgeräumt und verkommt nicht zur Monokultur. Das lernen die Schüler durch eigene Anschauung auf dem Bio-Acker und sie gehen liebevoll mit den oft grazilen Geschöpfen um, auch wenn sie mitunter lästig werden.
Das bedeutet nicht, einer romantisierenden Landwirtschaft frühere Zeiten das Wort zu reden. Die Rückkehr zu unrentablen Anbaumethoden, ohne die technischen Hilfsmittel, die der Landwirtschaft heute zur Verfügung stehen, wäre eine unsinnige Forderung, die keiner will. Nicht Rückkehr, sondern Rücksicht auf die Ackerbegleitflora ist gefordert, um den rapiden Rückgang der Artenvielfalt einzudämmen und um dem damit verbundenen Verlust der heimischen Tierwelt entgegenzuwirken.
Auch hier sollen die Schüler ein Gefühl dafür bekommen, dass die Wildpflanzen unbedingt geschützt werden müssen. In einem von Julius Sturm verfassten Gedicht aus Erwachsenen- und Kindersicht wird die Problematik sehr anrührend dargestellt:
Der Bauer und sein Kind

Der Bauer steht vor seinem Acker
und zieht die Stirne kraus in Falten:
„Ich hab den Acker wohl bestellt,
auf reine Aussaat streng gehalten.
Nun seh mir eins das Unkraut an!
Das hat der böse Feind getan.“

Da kommt sein Knabe hochbeglückt,
mit bunten Blumen reich beladen.
Im Felde hat er sie gepflückt:
Kornblumen, Mohn und Raden.
Er jauchzt: „Sieh, Vater, nur die Pracht!
Die hat der liebe Gott gemacht!“

Beispiel: Gemüseernte mitten im Januar
Ein Bericht aus dem Elternbrief der Freien Waldorfschule Minden:
„Nach dem ersten Frost durften durften wir endlich unseren Grünkohl ernten, nachdem die Rehe auf dem Feld schon reichlich davon gekostet hatten“, sagt Schulbegleiterin Regina Damke, die mit vielen Kindern aus der 3.Klasse auf dem Acker tätig ist. Jetzt im Januar konnten die Kinder Winterpostilein, Feldsalat, Porree, Spinat und Grünkohl für die Mensa vom Feld holen.Bio-Lehrer Hartmut Karge wunderte sich, dass jetzt noch so viel Leben auf dem Acker zu finden ist. Feldsalat und Postilein sind Kaltkeimer. Regina Damke brauchte kein Gewächshaus zum Vorkeimen. Unter freiem Himmel gediehen die Sämereien in Vorziehkästen, die von den Kindern betreut wurden. Zum Pikieren hatten die Drittklässler die Pflänzchen vier Wochen zuvor zum Acker gebracht. Trotz der Kälte fühlen sich die Kinder auf dem Acker wohl. Die Tätigkeit an der frischen Luft ist gesund und das Wintergemüse auch.

 

Foto: Elisabeth Schmelzer

Vom Bio-Acker frisch auf den Mensatisch
Der Mensaspeiseplan wird bereichert durch die Erzeugnisse vom eigenen Feld. Wenn die Schulgemeinschaft zukünftig den gesamten 6 ooo qm großen Acker bestellen kann, dann wird die Versorgung mit Grundnahrungsmitteln vom Feld, besonders mit Kartoffeln, Korn und anderen Feldfrüchten, eine echte finanzielle Unterstützung des Mensabetriebs sein und damit eine nicht zu unterschätzende wirtschaftliche Bedeutung darstellen. Die Schulmensa der Freien Waldorfschule Minden ist bestrebt, einen Speiseplan aus vorwiegend ökologisch hergestellten und aus dem fairen Handel stammenden Produkten anzubieten. Dazu gehört auch, dass der Fleischverzehr eingeschränkt wird. Es ist selbstverständlich, dass das Fleisch ausschließlich aus der artgerechten Tierhaltung kommt und nicht aus der Massentierhaltung
Bio-Acker als innovatives Pilot-Projekt der Nachhaltigkeit und organischer Bestandteil des Schulprofils
Das Projekt „Vom Schulacker auf den Mensatisch“ passt zum Leitbild der Freien Waldorfschule Minden, das auf Grundwerte wie die „Bewahrung der Schöpfung“ abhebt. Die Waldorfschule propagiert nicht nur den verantwortungsvollen Umgang mit unseren natürlichen Lebensgrundlagen, sondern sie ist bestrebt, dieses Anliegen auch in die Tat umzusetzen. Der Schulacker als innovatives Pilot-Projekt ist ein weiterer Baustein der Nachhaltigkeit, der sich in das Gesamtbild des Schulprofils organisch einfügt.

Kontakt:
Freie Waldorfschule Minden e.V.
Haberbreede 37
32429 Minden

Sekretariat: Frau Zehner, Ansprechpartner: Herr Hartmut Karge
Tel.: 05734-9604-0
Fax: 05734-9604-40
Email: info@waldorfschule-minden.de

Weitere Informationen finden Sie hier.

meine ernte – Gemüsegarten Box

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März 202013
 

Der Wunsch nach Selbstversorgung ist ein immer stärker werdender Trend in der Bevölkerung. Verschiedene Lebensmittelskandale wie dioxinbelastete Eier oder die Verbreitung des EHEC-Erregers führen dazu, dass viele Menschen sich Gedanken machen und etwas an ihrem Lebensstil und ihren Essgewohnheiten ändern möchten.
So empfiehlt auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (DEG) eine nachhaltige und bevorzugt regionale und saisonale Ernährung. Denn saisonales Gemüse und Obst aus der Heimat kann mit relativ geringem Energieaufwand erzeugt werden und auch Transport und Lagerung entfallen bzw. sind deutlich kürzer. Damit entstehen weniger Treibhausgase und es werden weniger Energie, Wasser und Verpackungsmaterial verbraucht (Quelle: http://www.dge.de/). Zudem enthält selbst angebautes Gemüse oder Obst wesentlich mehr Vitamine als das Gekaufte aus dem Supermarkt, da Lager- und Transportzeiten entfallen. Und das Institut für Demoskopie Allensbach weiß, dass immer mehr Menschen Wert auf eine unbelastete, regionale und saisonale Ernährung legen. So wollten bereits im Jahre 2012 mehr als 36 Millionen Menschen in Deutschland am liebsten autark leben (Quelle: IfD Allensbach).

„Es gibt bereits einfache Möglichkeiten, sich selbst mit frischen Vitaminen zu versorgen“, sagt Wanda Ganders (32), Geschäftsführerin des jungen Bonner Unternehmens meine ernte. „Das beginnt schon auf der Fensterbank. Hier kann man Kresse in einer Schale aussäen. Die Kresse enthält viel Vitamin C und B ist damit eine beliebte Vitaminbombe. Außerdem hält sie Eisen, Folsäure und Kalzium und ist damit bestens geeignet, um nach dem langen Winter fit zu werden.“ Darüber hinaus nutzen viele Menschen den Platz in Kübeln auf der Terrasse und dem Balkon, um einfaches Gemüse, wie Salat, Spinat oder Radieschen anzubauen. Auch Kürbisse und Gurken eignen sich hervorragend, um auf dem Balkon angebaut zu werden. Ihre blühenden Ranken sehen dabei auch sehr hübsch aus.

„Der Wunsch nach Selbstversorgung oder einfach die Lust an einer Tätigkeit unter freiem Himmel sind weitere Faktoren.“ sagt Wanda Ganders (32), Geschäftsführerin des jungen Bonner Unternehmens meine ernte. „Wir haben daher ein Angebot entwickelt, das den Selbstversorgern genau das richtige Startpaket liefert.“
Die meine ernte Gemüsegarten-Box bietet die passende Lösung für Menschen mit eigenem Garten oder Balkon, die sich gerne selbst mit Gemüse versorgen möchten. Die Gemüsegarten-Box ist ein Komplett-Angebot und enthält alles, um Gemüse im eigenen Garten anzubauen, vom Bio-Saatgut über Anzuchttöpfchen bis hin zum Naturdünger. Um gerade Gartenneulingen den Einstieg in den Gemüseanbau zu erleichtern, bietet die Gemüsegarten-Box die ganze Saison über regelmäßige Informationen von Gartenprofis, viele nützliche Tipps und Tricks auf der Internetseite www.meine-ernte.de sowie ein ausführliches Handbuch, damit die Gärtner alle wichtigen Informationen nachlesen können.

Wer gerne einen Schritt in Richtung Selbstversorgunggehen möchte und genau wissen will, woher sein Gemüse kommt und dass es vollkommen unbelastet ist, für den ist die meine ernte Gemüsegarten-Box genau das Richtige.
Die Gemüsegarten-Box lässt sich während der gesamten Gartensaison von März bis Oktober nutzen und kann jederzeit online bestellt werden, zum Beispiel auf www.meine-ernte.de.

meine ernte bietet in Kooperation mit Landwirten an 12 Standorten in NRW (Aachen, Bonn, Bochum, Bielefeld, Dortmund, Essen, Düsseldorf 2x, Köln, Leverkusen, Münster, Oberhausen) Gemüsegärten zum Mieten an. Die landwirtschaftlichen Betrieben bereiten im Frühjahr ihre Ackerflächen vor, säen und pflanzen mehr als 20 verschiedene Gemüsesorten und Blumen. Der Acker wird dann in kleine und in Familien Gemüsegärten eingeteilt, so dass sich Stadtmenschen und Familien einen Streifen mieten können. Gartengeräte, Wasser zum Gießen und Beratung sind dabei inklusive.

Eine Broschüre zum Projekt finden Sie hier.

Kontakt:
meine ernte Ganders und Kirchbaumer GbR
Wörthstraße 54
53177 Bonn
Telefon: 0228 28617119
E-Mail: info@meine-ernte.de
www.meine-ernte.de

TeilnehmerInnen gesucht für Videoprojekt über Islamophobie/ antimuslimischen Rassismus

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März 202013
 

Für das Projekt »Islamophobie / antimuslimischer Rassismus« werden muslimische und nicht-muslimische TeilnehmerInnen im Alter zwischen 14 und 25 Jahren gesucht.

Islamophobie bzw. Islamfeindlichkeit bzw. antimuslimischer Rassismus bezeichnet die kategorische Abwertung und Benachteiligung von Muslimen und die Feindseligkeit ihnen gegenüber, die mit der Zugehörigkeit der Betroffenen zum Islam begründet und gerechtfertigt wird. Die Islamfeindlichkeit konstruiert ein Negativbild des Islams und der Muslime sowohl theoretisch als auch praktisch, in dem es als normal gilt, Muslime als grundsätzlich verschieden von Nichtmuslimen anzusehen und sie folglich auch ungleich zu behandeln. Von Rassismus lässt sich immer reden, wenn eine homogene Gruppe konstruiert wird (in diesem Fall die Gruppe der MuslimInnen), dieser Gruppe negative Eigenschaften zugewiesen werden und sie auf dieser Grundlage abgewertet und/oder angegriffen wird. Zu Rassismus gehört also auch die tatsächlich stattfindende Diskriminierung, nicht nur das Vorurteil.

In dem Videoprojekt soll mit jungen Menschen eine Dokumentarfilmreihe zum Thema »Islamophobie / antimuslimischer Rassismus« produziert werden. Die Filme sollen anschließend öffentlich im Kino präsentiert und auf DVD für die Aufklärungs- und Präventionsarbeit genutzt werden. Ziele des Filmprojektes und des produzierten Films für die Projektbeteiligten und die Zuschauer sind:

  • Auseinandersetzung mit dem antimuslimischen Rassismus (praktisch und ideologisch) in der Gesellschaft, seinen Begründungen und seiner politischen
  • Benutzung durch rechte und rechtspopulistische Parteien;
  • Auseinandersetzung mit dem antimuslimischen Rassismus in den Medien (vor allem im Internet in Foren und Blogs);
  • Auseinandersetzung mit den Folgen dieses Rassismus für Muslime und für das Zusammenleben verschiedener Kulturen, Religionen und Gruppen in der Gesellschaft;
  • Auseinandersetzung mit der Diversität von Muslimen, ihrem Glauben und ihrem Leben;
  • Artikulationsmöglichkeit und authentische Selbstdarstellung von Muslimen zur gleichberechtigten Partizipation;
  • Akzeptanz von Diversität, Abbau von Vorurteilen;
  • Auseinandersetzung mit eigenem Rassismus.

Kontakt: Medienprojekt Wuppertal, Andreas von Hören, info@medienprojekt-wuppertal.de

Weitere Informationen finden Sie hier.

„denkmal aktiv – Kulturerbe macht Schule“ – Jetzt bewerben!

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März 192013
 

Bewerbungsfrist für das Schulprogramm „denkmal aktiv – Kulturerbe macht Schule“ 2013/14 läuft

Ab sofort können sich weiterführende Schulen in allen Schulformen für die Teilnahme am Schulprogramm „denkmal aktiv – Kulturerbe macht Schule“ im Schuljahr 2013/14 bewerben. Das teilte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz als Initiatorin des Schulprogramms heute mit.

Interessierte Schulen bewerben sich bis 13. Mai 2013 mit einer frei gewählten Projektidee. Aus den eingegangenen Bewerbungen wählt eine Jury aus Vertretern der Förderer und Partner des Schulprogramms im Juni 2013 die teilnehmenden Schulen aus. Die werden dann mit jeweils rund 2.000 Euro bei der Durchführung ihrer Projekte unterstützt.

Sich intensiv mit Zeugnissen der Vergangenheit auseinandersetzen und so deren Wert und Bedeutung kennen und schätzen zu lernen, ist die Idee von „denkmal aktiv“. Sei es, dass die jungen Menschen ein Baudenkmal für sich entdecken, historische Gärten und Parks erkunden oder eine UNESCO-Welterbestätte erforschen. Im Rahmen von landes-, regional- und lokalgeschichtlichen Projekten sollen die Heranwachsenden – so das Ziel der bundesweiten Initiative – für die historisch gewachsene Umwelt sensibilisiert werden und zugleich Möglichkeiten kennen lernen, sich für den Erhalt eines Kulturdenkmals zu engagieren.

Partner von „denkmal aktiv“ sind die Kultus-, Kultur- bzw. Bildungsministerien der Bundesländer Bayern, Berlin, Brandenburg – in Kooperation mit dem Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft und der Arbeitsgemeinschaft „Städte mit historischen Stadtkernen“ des Landes Brandenburg -, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und Thüringen, das Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland sowie die Deutsche Bundesstiftung Umwelt. Schirmherrin ist die Deutsche UNESCO-Kommission.

Bewerbungsunterlagen sind erhältlich bei:
Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Schlegelstraße 1, 53113 Bonn
Tel. (0228) 9091-450 * Fax (0228) 9091-449
E-Mail: schule@denkmalschutz.de
Download unter: www.denkmal-aktiv.de.
Die Bewerbungsfrist endet am 13. Mai 2013.

Weitere Informationen finden Sie hier.

„Es geht um Euch – und die Welt von morgen!“ Meinungsumfrage von UNICEF und BMZ unter Jugendlichen noch bis zum 22.3.

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März 182013
 

UNICEF-Botschafterin und Top-Model Eva Padberg ruft Jugendliche dazu auf, ihre Ideen und Meinungen für eine besseren Welt auf www.WorldWeWant.de zu veröffentlichen. Noch zwei Wochen lang können Jugendliche ab 14 Jahren dort über ihre Vorstellung von einer gerechteren Zukunft diskutieren. „Es geht um Euch – und die Welt von morgen! Mischt Euch ein und macht deutlich, in welcher Welt Ihr Leben wollt – heute und morgen“, appelliert Eva Padberg. Die Umfrage von UNICEF und dem Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung geht noch bis zum 22. März. Die Ergebnisse werden Anfang Mai an Bundespräsident a.D. Horst Köhler und Entwicklungsminister Dirk Niebel übergeben.

Seit Anfang Februar sind schon rund 400 Jugendliche auf WorldWeWant.de aktiv. In verschiedenen Foren diskutieren sie über Armutsbekämpfung, mehr Gerechtigkeit, Wachstum, Umweltschutz und Bildung. Die Internetplattform ist Teil der weltweiten Befragung über die neuen Ziele der Vereinten Nationen. Diese sollen die Millenniumsentwicklungsziele nach 2015 ablösen.

„Wir haben die Wahl, ob wir die Welt so lassen wie sie ist oder sie auch für unsere Urenkel erhalten haben wollen“ – heißt es zum Beispiel in einem Beitrag. In einem weiteren Kommentar ist zu lesen: „Politik und Wirtschaft sollten beide einfach mal mehr für die Zukunft planen. […] Wir sollten öfters auch mal an die Folgen unseres Handelns denken und wen wir dadurch benachteiligen.“ Der Wunsch nach einem verantwortungsbewussteren Umgang mit Mitmenschen und Umwelt beschäftigt die Jugendlichen auch beim Thema Bildung: „Es sollte Fächer wie ‚Verantwortung‘ oder ‚Umweltschutz‘ geben.“ Auch sollten mehr Entwicklungsgelder in den Bereich Bildung fließen, so eine Kommentatorin, „denn nur aus einer gebildeten Bevölkerung entstehen Initiativen und Ideen, die diese Länder nach vorne bringen können.“

Mit ihrer Teilnahme auf WorldWeWant.de erhalten die Jugendlichen die Chance den Vereinten Nationen ihre Botschaften für neue globale Entwicklungsziele aufzuzeigen. Ihre Botschaften werden auch in die Diskussionen der UN-Vollversammlung im September 2013 in New York einfließen. Die Initiative wurde in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) entwickelt und ist ein Schwerpunkt von UNICEF Deutschland im Rahmen seines 60. Geburtstags im Jahr 2013.

Kommentare auf www.WorldWeWant.de können noch bis zum 22. März 2013 abgegeben werden.

Kontakt: Pressestelle UNICEF Deutschland, Simone Bredel, E-Mail presse@unicef.de,
Tel: 0221/93650-237 oder -315.

Weitere Informationen finden Sie hier.

VeloCityRuhr

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März 162013
 

VeloCityRuhr ist eine Initiative mit der Vision, das Fahrrad als primäres Verkehrsmittel im Alltag an Rhein und Ruhr zu etablieren. Dabei versteht VeloCityRuhr sich als Netzwerk: zusammengebracht werden Bürger, Initiativen und Institutionen, die einen Beitrag rund um alle Aspekte des Alltagsradverkehrs leisten. Als zentrale Plattform dient die Website velocityruhr.net, mit der weitere Web-Profile verknüpft sind. Hier werden Informationen ausgetauscht, Ideen diskutiert und Projekte angestoßen.

VeloCityRuhr – Wir radeln schon mal vor.

… zur Schule, zur Arbeit, zum Einkaufen

Das Ruhrgebiet. Lärmfreie Innenstädte. Saubere Luft. Sicherer Straßenverkehr. Stressfrei und unabhängig durch den Alltag radeln. Das geht – meint das Team VeloCityRuhr. Ob für direkte Wege oder in Verbindung mit dem ÖPNV: Das Fahrrad ist in einem Ballungsraum, wie dem Ruhrgebiet, bestens als führendes Verkehrsmittel geeignet. VeloCityRuhr zeigt bereits existierende Aktivitäten im Bereich Fahrradmobilität auf und regt an, diese zu fördern und weiterzuentwickeln. VeloCityRuhr bewegt sich in der Lebenswelt des Alltagsradlers. Statt den moralischen Zeigefinger zu heben, stellt VeloCityRuhr Best-Practice-Beispiele vor und entwickelt gemeinsam mit Bürgern und Netzwerkpartnern neue Projekte, die sich konkret mit dem Aspekt des Fahrens beschäftigen, sich aber eben nicht nur auf diesen beschränken. Organisiert ist das Team VeloCityRuhr als eine Arbeitsgruppe der Initiative für Nachhaltigkeit e.V., die offen ist für weitere Ideen und Ideengeber, die sich gerne selbstverantwortlich und ehrenamtlich engagieren. Schließlich werden ambitionierte Ziele nur durch engagierte Mitstreiter verwirklicht. VeloCityRuhr bietet Raum für neue Ideen für ein fahrradfreundliches Ruhrgebiet.

VeloCityRuhr im Social Web

Netzwerk für Fahrradprojekte im Ruhrgebiet

VeloCityRuhr versteht sich in diesem Zusammenhang nicht als neuer Verkehrs- oder Fahrradclub, sondern als eine Initiative, die ebendiese etablierten Verbände mit weiteren, mehr oder weniger fahrradaffinen Partnern zusammenbringt. Das Team VeloCityRuhr leitet eigene Projekte, organisiert Kooperationsprojekte oder stellt interessante Fahrradprojekte von Partnern aus dem Ruhrgebiet vor.

Projekte unter Führung des Teams VeloCityRuhr
Kooperationsprojekte (teilweise in Vorbereitung)
  • Fahrrad-Sternfahrt Dortmund – das westfälische Pendant zu den jährlichen Sternfahrten in Köln und Düsseldorfsternfahrt-dortmund.velocityruhr.net
  • Lastenrad-Verleih, Dortmund – die günstige und praktische Alternative für Besorgungen in der Stadt
  • Fahrrad-Generator – Strom erzeugen für Fahrradkino u.ä.
  • Fahrradfreundliche Orte – in Anlehnung an die Route der Industriekultur
  • Mobilität von Kindern und Jugendlichen, Dortmund
  • Mobilität von Kindern und Jugendlichen, Essen
Partner-Projekte:

 

Wir wollen ein fahrradfreundliches Ruhrgebiet.
Wir radeln schon mal vor.
Wir sind VeloCityRuhr.

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Kontakt:
Team VeloCityRuhr
Albert Hölzle
c/o Initiative für Nachhaltigkeit e.V.
Universität Duisburg-Essen
45117 Essen
info@velocityruhr.net
velocityruhr.net

Deine Stunde für unseren Planeten – Die Earth Hour 2012

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März 152013
 

Hinter der Earth Hour verbirgt sich eine Umweltschutzaktion des WWF, die das Umweltbewusstsein schärfen und für verstärkten Klimaschutz werben soll. Im Zuge der Aktion schalten Städte rund um die Welt ein Mal im Jahr für 60 Minuten die Beleuchtung ihrer Sehenswürdigkeiten und öffentlichen Gebäude ab. Aber auch Geschäfte, Unternehmen und Privathaushalte können sich an der Mitmachaktion beteiligen und ihr Licht für eine Stunde ausschalten. Die erste „Erdstunde“ wurde 2007 in Sydney geplant und durchgeführt. Die Earth Hour war dabei der Auftakt zu einer Kampagne des WWF, die eine Reduzierung der CO2-Emissionen Sydneys um fünf Prozent innerhalb eines Jahres zum Ziel hatte. Die Aktion sollte und soll aber auch verdeutlichen, dass jede/r mit geringem Aufwand einen konkreten Beitrag zum Klimaschutz leisten kann.

In diesem Jahr wird vom WWF zudem ein Blick auf den Zusammenhang von Ernährung und Klimaschutz geworfen – wie wäre es also mit einem klimafreundlichen Candle-Light-Dinner zur Earth Hour 2012?

Die diesjährige Earth Hour wird am 23. März statt von 20.30 bis 21.30 stattfinden.

Weitere Informationen finden Sie hier.

Jetzt mitmachen – Deutscher Nachaltigkeitspreis 2013

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März 142013
 

In diesen Tagen fiel der Startschuss für den Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2013. Auch in diesem Jahr wird im Rahmen des Preises eine Auszeichnung in der Kategorie „Deutschlands nachhaltigste Städte und Gemeinden“ verliehen, auf die sich 2012 insgesamt 119 Beiträger beworben hatten. Verliehen wird die Auszeichnung an all jene Kommunen, die einen aktiven Beitrag zu einer nachhaltigen Stadtentwicklung leisten und sich in den  Bereichen Governance & Verwaltung, Klima & Ressourcen, Mobilität & Infrastruktur, Arbeit & Wirtschaft, Bildung & Integration oder Lebensqualität & Stadtstruktur engagieren – dabei zählen die Hauptkategorien Großstadt, mittlere Stadt und Kleinstadt.
Außerdem gab es im letzten Jahr einen Sonderpreis „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ der deutschen UNESCO-Kommission.

Natürlich stehen neben den Kommunen auch in diesem Jahr wieder all jene Unternehmen im Fokus des Preises,  die wirtschaftlichen Erfolg, soziale Verantwortung und Umweltengagement zusammenbringen.

Die  Preisverleihung findet erneut im Kontext des Deutschen Nachhaltigkeitstages statt, der in diesem Jahr auf den 21./22. 11. fällt.

Weitere Informationen finden Sie hier.

Projekt des Bundesverbandes der Regionalbewegung zur Vernetzung der Regionalvermarktungsinitiativen in NRW gestartet

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März 132013
 

Ziel des Projektes „Regional mit Qualität – umweltverträglich, wirtschaftlich, sozial“ ist es, eine umweltverträgliche und regionale Wirtschaftsweise zu fördern. Im Mittelpunkt der Qualitätsoffensive stehen glaubwürdige Regionalvermarktungsinitiativen, Streuobstinitiativen und Erzeugerzusammenschlüsse in Nordrhein-Westfalen.

Im Rahmen des Projektes sollen zum einen die Initiativen in Nordrhein-Westfalen untereinander vernetzt werden. Zum anderen bietet sich die Möglichkeit, Qualitätskriterien in der Regionalvermarktung zu verankern. Langfristiges Ziel ist die Qualitätsverbesserung der Regionalinitiativen hinsichtlich des Natur- und Umweltschutzes, einer glaubwürdigen Regionalität und der Wirtschaftlichkeit.

Die Projekthintergründe
Eine Vielzahl an Regionalvermarktungsinitiativen bietet seit Jahren glaubwürdige regionale Produkte an, deren Qualitätsstandards bereits sehr hoch sind und oft über den gesetzlichen Standards liegen. Demgegenüber steht die derzeit inflationäre Verwendung des Begriffs „Regionalität“ im Lebensmitteleinzelhandel. Produkte werden teilweise als regional deklariert, obwohl sie eindeutig nicht regional sind. Oder Produkte werden angeboten, die zwar regional sind, aber keine eindeutigen nachhaltigen Qualitätskriterien erfüllen. Hier ist eine klare Abgrenzung zu einer glaubwürdigen Regionalität geboten.

Die Projektziele
Die Zweigstelle des Bundesverbandes der Regionalbewegung e.V. in Borgentreich wird im Rahmen des Projektes „Regional mit Qualität – umweltverträglich, wirtschaftlich, sozial“ daher am Aufbau eines Netzwerks der zahlreichen Regionalvermarktungsinitiativen, Streuobstinitiativen und Erzeugerzusammenschlüssen in Nordrhein-Westfalen arbeiten.

„Bisher gibt es kaum eine Vernetzung der verschiedenen Initiativen, um Erfahrungen, Probleme und Wissen auszutauschen, etwa hinsichtlich der Etablierung regionaler Produkte im Einzelhandel oder bezüglich einer natur- und umweltverträglichen Wirtschaftsweise“, so Kathrin Hunstig-Bockholt, Projektmitarbeiterin beim Bundesverband der Regionalbewegung.

Den Initiativen soll daher eine Plattform geboten werden. Neben der Erstellung einer Übersicht über den Stand der Initiativen in NRW ist die Durchführung einer Schulungsreihe geplant. In einer Reihe von Fachtagungen und Workshops soll der Erfahrungsaustausch unter den Initiativen angestoßen und begleitet werden. Einen weiteren wichtigen Projektbaustein stellt die Entwicklung von Qualitätskriterien dar, auf deren Grundlage anschließend die Initiativen unter dem Motto „Regional mit Qualität“ ausgezeichnet werden sollen, die in vorbildlicher Weise Regionalität, Umwelt- und Naturschutz sowie Qualitätssicherung vereinen.

Das Ziel der begleitenden Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit ist die Stärkung des Regionalgedankens in Nordrhein-Westfalen. So sollen über das Thema „Regionalität“ weitere Bevölkerungsgruppen für eine nachhaltige Ernährung erschlossen und die Unterschiede zwischen Scheinregionalität und glaubwürdigen Regionalprodukten vermittelt werden. Darüber hinaus sollen nachhaltige Formen der Landbewirtschaftung bekannter gemacht sowie die Nachfrage für die daraus hervorgehenden Produkte gesteigert werden.

Der Bundesverband der Regionalbewegung e.V.
Der Bundesverband der Regionalbewegung versteht sich als Interessenvertretung für die vielfältigen Akteure im ländlichen Raum sowie als Informationsplattform für Verbraucher und Medien zum Thema Regionalität. Unter dem Dach des Bundesverbandes der Regionalbewegung schließen sich einzelne Initiativen zusammen, um gemeinsam Verantwortung für die Erhaltung der Lebensgrundlagen zu übernehmen, sich gegenseitig zu unterstützen und kreativ Umsetzungsmöglichkeiten für die jeweilige Region zu finden.

Wie angegossen

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März 122013
 

Beim Great Barrier Reef handelt es sich nicht nur um das größte, sondern auch um das bedrohteste Korallenriff dieser Erde: Seit 1985 hat das Riff rund die Hälfte seiner Korallen verloren. Neben natürlichen Faktoren wie dem Dornenkronenseestern hat vor allem die globale Erwärmung dem Riff schwer zugesetzt. Für all jene Abschnitte , die sich aller Wahrscheinlichkeit nach nicht mehr erholen werden, hält nun ein Forscherteam aus Australien und Bahrain einen überraschenden Lösungsvorschlag bereit. Mittels eines 3-D-Drucker ist es den Wissenschaftlern gelungen, Teile des Riffs aus Beton verblüffend originalgetreu nachzuformen. Die Rund einen Meter großen und 500 kg schweren Nachbildungen weisen im Vergleich zu früheren Kopien auch jene komplexen Höhlen- und Tunnelarrangements auf, die das Korallenriff als Lebensraum und Ökosystem ausmachen. Somit besteht möglicherweise doch eine Chance, dass sich dieser Bestandteil des UNESCO-Weltnaturerbes noch einmal erholt.

Weitere Informationen finden Sie hier.

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